Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer MAf 07013
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Ort, Datierung
Afrika, Nord-Togo, vor 1901
Abmessungen
Länge: 40 cm, Breite: 4 cm, Tiefe: 2,5 cm, Länge ohne Schnur: 16,5 cm
Inventarnummer
MAf 07013
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Die Pfeife wird hier als Signalpfeife und Kriegsflöte bezeichnet. Sie wurde aus Holz geschnitzt und eine geflochtene Lederschnur an ihr befestigt. Laut Datenbank stammt das Schwert aus Nord-Togo. Auf dem Katalogzettel wurde "Konkomba" (Eigenbezeichnung Bikpakpaln), sowie die Notiz "Signalpfeife aus Holz. Im Kriege gebraucht" vermerkt. Laut Dr. Ohiniko M. Toffa handelt es sich um ein Kraftobjekt, dessen initiierter Träger, an den das Objekt gebunden ist und der es nicht weitergibt, eine persönliche Wunderkraft besitzt. Es fungierte als Pfeife im Kriegsfall, um die Gemeinschaft zu warnen. Dr. Emery P. Effiboley ist der Meinung, dass es sich hierbei um ein Musikinstrument handelt, welches man in Nord Bénin als auch in Togo finden kann. Es wird von den "Somba" (Bassari, Betambaribe, Wama, Konkomba etc) genutzt.
Hans Gruner schenkte das Objekt im Jahr 1901 dem Museum. Hans Gruner (1865-1943) war Naturwissenschaftler und von 1892-1914 Kolonialbeamter in der deutschen Kolonie Togo. Er hatte u.a. die Leitung der Station "Misahöhe" (1892-1896 und 1899-1914) und "Sansanné-Mango"(1896-1899), sowie der "Deutschen Togo-Hinterland-Expedition" (D.T.E.) von 1894-1895 inne und war Teil zahlreicher anderer sog. Strafexpeditionen. Gruner schenkte dem Museum 168 Objekte. Die Waffen wurden wahrscheinlich als Kriegsbeute erworben. Bei religiösen und geheimen/ heiligen Objekten sowie denen, die hochrangigen Persönlichkeiten gehörten, ist es unwahrscheinlich, dass diese freiwillig abgegeben worden sind.
Sollte die Pfeife von den Bikpakpaln stammen, könnte Gruner sich diese bei der sogenannten D.T.E. (1894-1895) angeeignet haben. In seinem Tagebuch schreibt Gruner während er Anfang Januar 1895 im Gebiet der Bikpakpaln befindet: „Konkomba ist der Name, den ihnen die Händler gegeben haben, sie selbst bezeichnen sich (nach Graf Zech) als Kokpunkpaon und ihr Land als Kpunkpang […]. Die jungen Männer trugen […] alle eine um den Hals gehängte Signalpfeife, die zum Zeichen geben auf der Jagd und im Kriege diente. Das Trillern der Pfeifen soll den Anschein einer großen Anzahl Krieger erwecken und durch den Feind erschrecken.“ (Sebald 1997) Eventuell kam die Pfeife aber auch im Krieg gegen die Nanumba, Bikpakpaln und Dagomba zwischen dem 23.11. und dem 11.12.1896 gemeinsam mit den Kolonisatoren Valentin von Massow und Gaston Thierry in den Besitz Gruners. Sie brannten laut eigenen Tagebucheinträgen zahlreiche alle Ortschaften der Dagomba, Nanumba oder der "Konkomba" nieder und plünderten die Schlachtfelder. (Künkler 2022; Sebald 1997; Trierenberg 1914) (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 11.01.2023)
Kultureller Kontext
Konkomba (Herstellung)
Reproduktion
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