Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer MAf 07011 a, b
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Ort, Datierung
Afrika, Nord-Togo, vor 1901
Abmessungen
a) 64,9 x 5,7 x 2,6 cm; b) 56,7 x 6 x 2,6 cm
Inventarnummer
MAf 07011 a, b
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Das Schwert wurde aus Eisen geschmiedet und der Griff aus Holz geschnitzt. Die Lederscheide wurde mit Tierhaut bezogen und mit Glockengehänge, Kuhantilopenhörnern und Lederriemen verziert. Laut Datenbank stammt das Schwert aus Nord-Togo. Auf dem Katalogzettel wurde "Konkomba" (Eigenbezeichnung Bikpakpaln) vermerkt. Auch laut Dr. Ohiniko M. Toffa stammt das Schwert aus Nord-Togo, vermutlich aus der Région de la Kara und Savane und wurde vermutlich im Rahmen einer sog. Strafexpedition im Zusammenhang mit der Erweiterung bzw. Ausdehnung der Kolonialmacht in den Norden erworben. Es handelt sich um ein sehr persönliches Statusobjekt eines männlichen Kriegers oder Priesters. Die "Konkomba" waren eine Gemeinschaft von Kriegern und leisteten großen Widerstand gegen die kolonialen Mächte. Dr. Emery P. Effiboley ist der Meinung, dass die Eisenglocken eher wie Tanzglocken aussehen, die normalerweise an die Füße befestigt werden, um beim Tanzen Klänge zu produzieren und, dass diese nicht zum Schwert gehören.
Hans Gruner schenkte das Schwert mit Scheide im Jahr 1901 an das Museum. Hans Gruner (1865-1943) war Naturwissenschaftler und von 1892-1914 Kolonialbeamter in der deutschen Kolonie Togo. Er hatte u.a. die Leitung der Station "Misahöhe" (1892-1896 und 1899-1914) und "Sansanné-Mango"(1896-1899), sowie der "Deutschen Togo-Hinterland-Expedition" (D.T.E.) von 1894-1895 inne und war Teil zahlreicher anderer sog. Strafexpeditionen. Gruner schenkte dem Museum 168 Objekte. Die Waffen wurden wahrscheinlich als Kriegsbeute erworben. Bei religiösen und geheimen/ heiligen Objekten sowie denen, die hochrangigen Persönlichkeiten gehörten, ist es unwahrscheinlich, dass diese freiwillig abgegeben worden sind.
Sollte das Schwert von den Bikpakpaln stammen, könnte Gruner sich dieses entweder bei der sog. D.T.E. (1894-1895) oder im Krieg gegen die Nanumba, Bikpakpaln und Dagomba zwischen dem 23.11. und dem 11.12.1896 gemeinsam mit den Kolonisatoren Valentin von Massow und Gaston Thierry angeeignet haben. Sie brannten laut eigenen Tagebucheinträgen zahlreiche alle Ortschaften der Dagomba, Nanumba oder der "Konkomba" nieder und plünderten die Schlachtfelder. (Künkler 2022; Sebald 1997; Trierenberg 1914) (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 10.01.2023)
Kultureller Kontext
Konkomba (Herstellung)
Reproduktion
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