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Ort, Datierung
Afrika, Togo, vor 1898
Abmessungen
104 x 1,2 x 1,2 cm
Inventarnummer
MAf 03112
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Der Schulterbehang ist aus Naturfaser gefertigt und mit Kaurischneckengehäusen besetzt. Daran ist eine geschnitzte Signalpfeife aus Holz befestigt. Laut Dr. Emery P. Effiboley handelt es sich um eine Pfeife, die wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Jagd verwendet wurde. Sie stammt aus dem Kabiyé-Gebiet im Norden Togos, ist aber auch im Nordwesten der Republik Benin zu finden. Aufgrund der Christianisierung haben die lokalen Bewohner:innen heutzutage eine schlechte Vorstellung von der Kaurimuschel. Sie werden als böse, teuflisch usw. wahrgenommen. Früher wurde die Kaurimuschel als lokales Zahlungsmittel, als Zeichen des Reichtums, zur Dekoration und für Weissagungen verwendet. Dr. Ohiniko Toffa ist der Meinung, dass es sich bei der Pfeife um einen Kriegsgegenstand handelt, die bspw. genutzt wurde, um den Kriegszustand auszurufen.
Laut Katalogzettel ist er Teil eines Konvoluts, das der Händler Adolf Diehl in der ehemaligen deutschen Kolonie Togo einem Diener des Kolonialbeamten Valentin von Massow abgekauft hat. Des Weiteren ist vermerkt, dass das Konvolut auf die Plünderungen während von Massows kolonialen Eroberungsfeldzug gegen die Kabiyé (21.01.1898 – 01.02.1898) zurückgeht. Die Kabiyé wurden im kolonialen Sprachgebrauch auch Kabre oder Kabure genannt und lebten im Nordosten der Kolonie. Von Massow (1864 – 1899) führte in seiner Funktion als Leiter der Militärstation Bassari (heutiges Bassar in Togo) und Kommandeur der Polizeitruppe der deutschen Kolonie Togo mehrere Feldzüge gegen die Lokalbevölkerung im Norden des heutigen Togos aus (Sebald 2013: 59; 2014: 432). Ende Januar 1898 erfolgte ein mit den beiden weiteren deutschen Kolonialbeamten Hermann Kersting und Gaston Thierry koordinierter Feldzug in das im Nordosten Togos liegende Gebiet der Kabiyé. Von Massow rückte dabei von Südwesten über Kabou, Kersting von Süden und Thierry von Norden ein (Sebald 1988: 199; 2014: 521). In seinem Tagebuch berichtete er von den Kampfhandlungen, bei denen zahlreiche Menschen getötet wurden. Von Massow brannte umliegende Ortschaften nieder und berichtete von umfassenden Plünderungen und Kriegsbeute. Die Kabyié leisteten lange Widerstand gegen die Kolonialisierung. Sie leben heute im Zentrum Togos, sowie in Teilen von Ghana und Benin. (MVL, Ricarda Rivoir, 17.07.2023)
Kultureller Kontext
Kabre (Herstellung)
Reproduktion
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