Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer MAf 02963
Dieses Element wird wegen ethischer Bedenken nicht online gezeigt.
Due to ethical considerations, this object is not being shown online.
Ort, Datierung
Afrika, Togo, Atakpamé, bis 1900
Abmessungen
32,5 x 30 x 33 cm
Inventarnummer
MAf 02963
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Die Trommel wurde aus Holz angefertigt, geschwärzt und mit Tierhaut sowie gedrehten Tierhautschnüren mit Knochen umspannt. Es handelt sich um eine heilige Trommel, deren Sakralität in den Knochen liegt. Der Besitzer muss eine hochrangige Person einer Gottheitsgemeinschaft gewesen und über Kräfte verfügt haben, um diese Trommel bei Zeremonien zu schlagen und die Anwesenden in Trance zu versetzen. (Dr. Ohiniko M. Toffa) Laut Dr. Emery P. Effiboley würde ein normaler Bürger diese Trommel niemals sehen. Jede Gesellschaft hat ihre soziale Intimität und es ist die Aufgabe der religiösen Autorität oder des Königs sie zu schützen, wenn diese in Kriegszeiten bedroht ist. Ein Fremder hat nur Zugang zu dieser sozialen Intimität und die Möglichkeit solch ein Objekt zu sehen, wenn er eingeweiht wurde oder er die Regeln der Gruppe gebrochen hat. Adolf Diehl (1870-1943) war einer der erfolgreichsten privaten unabhängigen „Ethnographica-Sammler“. Er war ca. 1890-1911 in den damals deutschen Kolonialgebieten Togo und Kamerun. Als Händler der Gesellschaft Wölber und Brohm an der Küste Togos hatte er Kontakte, über die er sich Objekte aneignen konnte, um diese gewinnbringend im Deutschen Reich zu verkaufen. Er unternahm v.a. in Süd- und Zentraltogo verschiedene Reisen auf denen er sich Objekte aneignete oder diese von anderen Kolonisatoren erstand. Er ließ vermutlich auch bei Kunsthandwerker*innen Artefakte anfertigen, um sie weiterzuverkaufen. (Brandstetter 2021; Horstmeier 2020; Linden-Museum Stuttgart 2018; Sebald 2014) Gerade bei heiligen Objekten und denen, die ursprünglich wichtigen Personen gehörten, ist es wahrscheinlich, dass diese den Menschen gegen ihren Willen entwendet worden sind. Laut Katalogzettel handelt es sich um eine religiöse Trommel, die angeblich in einem verlassenen Haus in Atakpamé gefunden wurde. Objekte in der Datenbank, die aus Atakpamé stammen, gehörten meist den Ewe. Diehl verkaufte die Trommel 1900 dem Museum. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 03.01.2023)
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Musikinstrument

Hocker

uns nicht bekannt
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Weitere interessante Objekte
Hocker
uns nicht bekannt
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig

Glocke

uns nicht bekannt
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Weitere interessante Objekte
Glocke
uns nicht bekannt
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
uns nicht bekannt

Frau der Quechua "ließt" in den Kokablättern - Heilrituale der Kallavaya

Rösing, Ina
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Weitere interessante Objekte
Frau der Quechua "ließt" in den Kokablättern - Heilrituale der Kallavaya
Rösing, Ina
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Zum Seitenanfang