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Ort, Datierung
Afrika, Nord-Togo, bis 1899
Abmessungen
24 x 10 x 3,5 cm
Inventarnummer
MAf 00825
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Das hier sogenannte „Schutzkissen für die Hand beim Bogenschießen“ besteht aus einem gefüllten braunem Lederkissen mit brauner Lederschnur und wurde aus Leder und Naturfaser gebunden und geschnürt. Auf dem Katalogzettel wurde „Lederkissen, wurstförmig. Allen Anschein nach Schutzkissen für das linke Handgelenk, gegen den Rückschlag der Bogensehne, Togo“ vermerkt. Dr. Emery P. Effiboley bestätigt diese Beschreibung. Laut Dr. Ohinio M. Toffa könnte der Gegenstand auch eine Schutzfunktion gegenüber seinem Träger haben, der zum Beispiel ein Jäger gewesen sein könnte. Diese trugen verschiedene heilige und geheime Objekte, die Schutzkräfte innehatten. Valentin von Massow (1864-1899) schlug im Deutschen Reich eine Offizierslaufbahn ein und leistete anschließend Kolonialdienst in der deutschen Kolonie Togo (1896-1899). Zunächst war von Massow Kommandeur der Polizeitruppe (1896-1898) und führte zahlreiche Kriege im Norden Togos, wobei er auch für einige Monate die Leitung der Station "Bassari" übernahm. Ab 1898 war er Mitglied der deutsch-französischen Grenzregulierungskommission Togo-Dahomey. Sein Tagebuch legt nahe, dass er einen Großteil der Objekte während dieser Feldzüge erbeutete. Einige kamen aber auch durch Transaktionen mit Hausa Händlern in seinen Besitz. Von Massow war in der Kolonie mit mindestens 2 Frauen nach lokaler Tradition verheiratet. Durch diese hierarchische Beziehung könnte er leichteren Zugang zu Objekten gehabt haben. Oft fand auch ein Austausch von Objekten zwischen Kolonisatoren statt. Für die Vermittlung seiner Sammlungen stand von Massow mit Felix von Luschan, dem Leiter der Afrikasammlungen in Berlin, in Kontakt. (Sebald 2014) Nach seinem Tod veranlasste seine Mutter Adelheid von Kuylenstjerna die Überführung des Nachlasses ihres Sohnes. (MVL 1899_38) In den Jahren 1899 und 1900, verkaufte und schenkte von Kuylenstjerna 266 Objekte an das Museum, von denen 27 als vermisst verzeichnet sind. Das Schutzkissen für das Handgelenk verkaufte sie dem Museum im Jahr 1899. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 16.02.2023)
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