Ort, Datierung
Afrika, Ghana, vor 1896
Material und Technik
Abmessungen
2,6 x 51,7 x 19 cm
Inventarnummer
MAf 03158
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.
Laut Dr. Emery P. Effiboley wurde diese Art von Waffen den Dagomba nach Zusammenbruch des Dagbon Königreiches abgenommen und stellen den Beweis für den Kriegskontext dar, in dem diese Objekte sich angeeignet wurden.
Hierbei handelt es sich um ein Beil. Es ist aus geschnitztem Holz, genähtem Leder sowie geschmiedetem Metall gefertigt. Mit dem Ziel das Dagbon-Königreich im Nordosten des heutigen Ghanas zu unterwerfen, führte die deutsche Kolonialarmee unter den Deutschen Valentin von Massow, Hans Gruner, Gaston Thierry und Heitmann im Jahr 1896 eine sogenannte „Strafexpedition“ durch (Hardi 2016; Künkler 2022; Lang/ Nicklisch 2021; Sebald 1988, 2013; Tamakloe 1931; Trierenberg 1914). In seinem Tagebuch berichtet der Befehlshaber von Massow von zahlreichen Plünderungen und Brandlegungen durch die Kolonialtruppe. Die größte Schlacht fand am 04. Dezember nahe des Ortes Adibo statt, wo sich eine Armee tausender Dagomba der Kolonialtruppe entgegenstellte. Hunderte Dagomba starben durch die technisch überlegenen Waffen der Kolonisatoren und von Massow berichtete explizit von der Plünderung des Schlachtfeldes. Außerdem stürmte die Kolonialarmee am selben Tag die Dagbon-Hauptstadt Yendi und brannte sie zu großen Teilen nieder (Sebald 2014). In der Erinnerungskultur der Dagomba wird diesem Krieg und seinen verheerenden Auswirkungen für das Königreich bis heute gedacht (Sulemana 2013, Hardi 2016, Pukariga 2005). Wie genau das Beil in den Besitz von Diehl kam, ist noch nicht abschließend geklärt. In von Massows Tagebuch finden sich jedoch Hinweise darauf, dass er mit einer Person mit Namen Diehl, den er als „passionierten Sammler“ bezeichnet, in Kontakt stand (Sebald 2014). Zwischen den Deutschen in der Kolonie war es nicht ungewöhnlich Objekte untereinander zu tauschen, verschenken oder sich abzukaufen. (MVL, Ricarda Rivoir, 17.07.2023)
Laut Dr. Emery P. Effiboley wurde diese Art von Waffen den Dagomba nach Zusammenbruch des Dagbon Königreiches abgenommen und stellen den Beweis für den Kriegskontext dar, in dem diese Objekte sich angeeignet wurden.
Hierbei handelt es sich um ein Beil. Es ist aus geschnitztem Holz, genähtem Leder sowie geschmiedetem Metall gefertigt. Mit dem Ziel das Dagbon-Königreich im Nordosten des heutigen Ghanas zu unterwerfen, führte die deutsche Kolonialarmee unter den Deutschen Valentin von Massow, Hans Gruner, Gaston Thierry und Heitmann im Jahr 1896 eine sogenannte „Strafexpedition“ durch (Hardi 2016; Künkler 2022; Lang/ Nicklisch 2021; Sebald 1988, 2013; Tamakloe 1931; Trierenberg 1914). In seinem Tagebuch berichtet der Befehlshaber von Massow von zahlreichen Plünderungen und Brandlegungen durch die Kolonialtruppe. Die größte Schlacht fand am 04. Dezember nahe des Ortes Adibo statt, wo sich eine Armee tausender Dagomba der Kolonialtruppe entgegenstellte. Hunderte Dagomba starben durch die technisch überlegenen Waffen der Kolonisatoren und von Massow berichtete explizit von der Plünderung des Schlachtfeldes. Außerdem stürmte die Kolonialarmee am selben Tag die Dagbon-Hauptstadt Yendi und brannte sie zu großen Teilen nieder (Sebald 2014). In der Erinnerungskultur der Dagomba wird diesem Krieg und seinen verheerenden Auswirkungen für das Königreich bis heute gedacht (Sulemana 2013, Hardi 2016, Pukariga 2005). Wie genau das Beil in den Besitz von Diehl kam, ist noch nicht abschließend geklärt. In von Massows Tagebuch finden sich jedoch Hinweise darauf, dass er mit einer Person mit Namen Diehl, den er als „passionierten Sammler“ bezeichnet, in Kontakt stand (Sebald 2014). Zwischen den Deutschen in der Kolonie war es nicht ungewöhnlich Objekte untereinander zu tauschen, verschenken oder sich abzukaufen. (MVL, Ricarda Rivoir, 17.07.2023)
Kultureller Kontext
Dagomba [Volk] (Herstellung)
Reproduktion
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