Ort, Datierung
Afrika, Tansania, Kilimanjaro Region, vor 1894
Material und Technik
Abmessungen
Länge: 110
Inventarnummer
MAf 08122
Halsketten aus Kupfer- oder Eisendraht waren um 1900 am Kilimanjaro offenbar ein beliebtes Schmuckstück bei Frauen und Männern, allerdings nicht für alle erschwinglich. Es gab auf die Herstellung von Waffen spezialisierte Schmiede und solche für feine Metallarbeiten wie Schmuckketten. Für dieses genau gearbeitete Stück wurde importierter dickerer Draht zunächst feiner gezogen und dann zu Kettengliedern weiterverarbeitet.
Paul Brehme war als Oberarzt der sog. „Schutztruppe“ 1893/94 in Marangu stationiert und zeitweise Leiter der dortigen Militärstation. Auf Wunsch des Direktors des Leipziger Völkerkundemuseums beschaffte er dort Objekte der Wachagga, auch mit Hilfe des Mangi Mareale von Marangu, der als Verbündeter der deutschen Kolonialmacht galt. Wie Brehme sich den Halsschmuck aneignete oder ob er ihn sich anfertigen ließ, ist uns nicht bekannt.
Die Recherche zu diesem Objekt fand im Rahmen der mobilen Recherche-Ausstellung „MAREJESHO“ von Flinn Works, Berlin Postkolonial und Old Moshi Cultural Tourism am Kilimanjaro und Meru statt. Ziel des Projekts war es, Mitglieder der Gemeinschaften am Kilimanjaro und Meru (Tansania) über in der Kolonialzeit verschleppte Ahnen (Ancestral Remains) und Objekte zu informieren, die sich in deutschen Museumssammlungen befinden. Besucher*innen der Ausstellung teilten ihr Wissen wiederum mit dem Team von „MAREJESHO“. Vertreter*innen der Gemeinschaften fordern eine Repatriierung der Ahnen und eine Restitution der Objekte.
(Konradin Kunze, 12.05.2023)
Paul Brehme war als Oberarzt der sog. „Schutztruppe“ 1893/94 in Marangu stationiert und zeitweise Leiter der dortigen Militärstation. Auf Wunsch des Direktors des Leipziger Völkerkundemuseums beschaffte er dort Objekte der Wachagga, auch mit Hilfe des Mangi Mareale von Marangu, der als Verbündeter der deutschen Kolonialmacht galt. Wie Brehme sich den Halsschmuck aneignete oder ob er ihn sich anfertigen ließ, ist uns nicht bekannt.
Die Recherche zu diesem Objekt fand im Rahmen der mobilen Recherche-Ausstellung „MAREJESHO“ von Flinn Works, Berlin Postkolonial und Old Moshi Cultural Tourism am Kilimanjaro und Meru statt. Ziel des Projekts war es, Mitglieder der Gemeinschaften am Kilimanjaro und Meru (Tansania) über in der Kolonialzeit verschleppte Ahnen (Ancestral Remains) und Objekte zu informieren, die sich in deutschen Museumssammlungen befinden. Besucher*innen der Ausstellung teilten ihr Wissen wiederum mit dem Team von „MAREJESHO“. Vertreter*innen der Gemeinschaften fordern eine Repatriierung der Ahnen und eine Restitution der Objekte.
(Konradin Kunze, 12.05.2023)
Kultureller Kontext
Dschagga (Herstellung)
Reproduktion
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