Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Dieser Fingerring wurde aus Horn geschnitzt und stammt laut Katalogzettel aus Sansanné-Mango. Hans Gruner (1865-1943) war Naturwissenschaftler, von 1892 bis 1914 Kolonialbeamter in der deutschen Kolonie Togo, wo er unter anderem die Leitung der Station "Misahöhe" (1892-1896 und 1899-1914), "Sansane-Mangu"(1896-1899), sowie der "Deutschen Togo-Hinterland-Expedition" (D.T.E.) von 1894 bis 1895 innehatte und Teil zahlreicher sogenannter Strafexpeditionen war. Sansanné-Mango war die Hauptstadt des in Nordtogo dominierenden Tchokossi-Reiches und Monarchie. Gruner war erstmals Anfang 1895 im Reich der Tchokossi. Er erreichte am 10. Januar die Stadt Sansanné-Mango, um den Sultan zum Unterschreiben eines sogenannten Schutzvertrages zu bringen, wobei es sich in Realität um einen Unterwerfungsvertrag handelte. Während Gruners Verhandlungen mit dem Sultan von Mangu tauschten dieser und Gruner zahlreiche Geschenke aus. Leider finden sich keine Angaben worum es sich hierbei handelte. Auch auf der Rückkehr der „Deutschen Togo-Hinterland-Expedition“ passierte Gruner im Mai 1895 nochmals Sansanné-Mango. (Sebald 1997) Für drei Jahre fungierte Gruner auch als Leiter der späteren deutschen Station Sansanné-Mango (1896-1899) und führte von dort aus zahlreiche Feldzüge gegen die umliegende Bevölkerung an. Somit kann nicht abschließend festgestellt werden, zu welchem Zeitpunkt und wie der Ring in Gruners Besitz gelangte. Insgesamt schenkte Hans Gruner dem Museum 168 Objekte. Den Ring übergab er im Jahr 1901. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 10.02.2023)