Der Maskenrohling gehört zu einem Konvolut von insgesamt 55 Masken, die der 2. Direktor des Museum für Völkerkunde zu Leipzig Karl Weule (1864-1926) zwischen 1906-1907 auf seiner einzigen Forschungsexpedition im südöstlichen Gebiet des heutigen Tansania (Newala Plateau) zusammentragen ließ. Insgesamt wurden auf dieser Expedition 1640 Objekte, 1088 Fotos, 1120 Negative, 14 Filme und 57 Phonogramme von ihm gesammelt, wovon 527 Objekte 1909 an das Berliner Völkerkundemuseum übergeben wurden. An Masken trug Weule auf seiner Expedition ursprünglich 121 Stück mit Hilfe eines Mittelsmannes der Makonde, dessen Name dem Museum bis heute nicht bekannt ist, zusammen. Ein Großteil der Masken wurde nach Weule in Mahuta erworben. 48 der 121 Stück wurden nach Expeditionsende nach Berlin sowie einzelne nach Göttingen und Lübeck abgegeben, zwei wurden nach Basel getauscht und 8 Masken sowie 3 Brustplatten fielen dem Bombenangriff 1943 zum Opfer. Die Masken wurden samt Gewand bei Initiationsfestivitäten getanzt. Sie können Frauen, Männer, den Teufel oder Tierwesen darstellen und wurden ausschließlich von jungen Männern getragen. Masken, die Frauen und Männer darstellen, wurden gemeinsam getanzt. Es handelt sich hierbei um eine weibliche Maske, was am charakteristischen Lippenpflock zu erkennen ist.