Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer MAf 16703
Ort, Datierung
Afrika, D.R. Kongo/Republik Kongo/Angola [Loango], vor 1904
Abmessungen
20 x 11 x 9,5 cm
Inventarnummer
MAf 16703
Der Nkisi Mambande gelangte 1909 durch Ankauf von Robert Visser in die Sammlung des Museums. Carl Friedrich Wilhelm Robert Visser wurde 1860 in Düsseldorf geboren und arbeitete von 1882-1904 für die niederländische Handelskompanie „Nieuwe Afrikaansche Handels-Veenootschap“ an der Loango Küste als Leiter einer Plantage für Kaffee, Kakao und Kautschuk. Durch seine berufliche Stellung war auch er an der systematischen Ausbeutung des Kongo beteiligt. Während seines mehr als 20jährigen Aufenthalts in Französisch-Kongo, Belgisch-Kongo und Portugiesisch-Kongo übersendete er insgesamt vier größere Sammlungen an ethnografischen Objekten nach Deutschland. Diese waren für die Völkerkundemuseen in Berlin, Leipzig und Stuttgart bestimmt. Auf Wunsch des ehemaligen Direktors des Leipziger Völkerkundemuseums - Karl Weule - vermachte Visser dem Museum insgesamt 177 figürliche Minkisi, von denen sich noch heute, nach Tauschgeschäften und Zerstörungen im zweiten Weltkrieg, 92 im Bestand des Museums befinden.
Das Wort Nkisi steht im Allgemeinen für spirituelle Kräfte von Verstorbenen und Geistern, aber auch für Behältnisse und geschnitzte Figuren, die als Aufenthaltsorte von Geistern verstanden werden. Sie verkörpern die personifizierte Macht und bilden komplexe und vielschichtige magische Mittel. Minkisi können in Form von anthropomorphen und zoomorphen Figuren auftreten und erscheinen so auch als Muschel, Gefäß, Amulett, Horn oder Bündel. Neben ihrer unterschiedlichen äußeren Form besitzt jeder Nkisi seinen personifizierten Namen und Funktion. So geben sie Beistand im Unglück, werden für die Rechtsprechung genutzt, für die Verfolgung von Missetaten, die Stärkung von Gesundheit, zum Schutz vor Gefahren und für das allgemeine Wohlergehen. Sie dienen einer Person, Familie oder Gemeinschaft und sind Container für tierische, pflanzliche und mineralische Materialien. Der Nkisi wurde zum Schutz des Hauses genutzt.
Claus Deimel: Minkisi: Skulpturen vom unteren Kongo, Berlin ; München 2012, Seite 130, Nr. 38 (farbig)

Peter Göbel: Holzplastik aus Afrika, Berlin 1990, Abb. S. 43 (farb.)

Dieter Gleisberg: Merkur & die Musen : Schätze der Weltkultur aus Leipzig; eine Ausstellung aus der Deutschen Demokratischen Republik im Künstlerhaus Wien, 21.9.1989 - 18.2.1990, Wien 1989, S. 605, Abb. S. 305, Abb. V/6/34 (Bibl.MVL: 3:12725)

Paul Germann: Negerplastiken aus dem Museum für Völkerkunde zu Leipzig,in: Veröffentlichungen des Museums für Völkerkunde zu Leipzig (1958), Heft 9, S. 33-59, Abb. Tf. 9 (Bibl.MVL: 2:15218)
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