Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer MAf 13659
Ort, Datierung
Afrika, Tansania, Ssongea, Maji-Maji Widerstandsgebiet, vor 1906
Abmessungen
118,2 x 3,7 x 3,7 cm
Inventarnummer
MAf 13659
Die Deutschen beschlagnahmten während des Maji-Maji-Kriegs von 1905 bis 1907 auf dem Gebiet der damaligen Kolonie Deutsch-Ostafrika sogenannte „Kriegsbeute“. Diese galt als deutsches Staatseigentum und wurde zunächst an das Zentralmagazin in Daressalam geschickt. Das Königliche Museum für Völkerkunde in Berlin wurde von der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes darüber informiert. Daraufhin entsandte das Museum Karl Weule, den damaligen Direktor des Leipziger Museums für Völkerkunde, der sich aufgrund einer Forschungsreise in Deutsch-Ostafrika aufhielt, um die Kriegsbeute zu sichten. Weule wählte aus dem Konvolut 500 Pfeile, 1300 Speere, 100 Bögen sowie Trommeln und Munitionsgürtel aus, die er in sechs Kisten nach Berlin verschiffen ließ. 1907 sicherte er auf Vermittlung der Kolonialabteilung auch für Leipzig ein Konvolut an Kriegsbeute. So sind diese Speere Zeugnis der kurzen, aber nicht minder brutalen deutschen Kolonialherrschaft auf dem afrikanischen Kontinent.
Durch einen wissenschaftlichen Austausch mit tansanischen Kollegen im Jahr 2019 kam es zur Erkenntnis, dass die Speere wahrscheinlich während des Krieges von der Widerstand leistenden lokalen Bevölkerung zweckentfremdet wurden. Sie wurden nicht zur Verteidigung und für Angriffe gefertigt, ihre ursprüngliche Verwendung ist uns bisher jedoch nicht im Detail überliefert.
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