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Ort, Datierung
Afrika, Burkina Faso/Ghana, vor 1909
Abmessungen
3,6 x 53,5 x 18,2 cm
Inventarnummer
MAf 17068
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Die hier sogenannte Streitaxt besteht aus geschnitztem Holz und geschmiedeten Eisen. Der Griff wurde mit Leder umwickelt. Laut Katalogzettel soll sie von den „Mossi“ (Selbstbezeichnung Moose) stammen. Die Moose stellen die größte Bevölkerungsgruppe in Burkina Faso und leben dort im Zentrum des Landes rund um die Hauptstadt Ouagadougou und die Stadt Ouahigouya. Auch auf kolonialen Karten wird das Gebiet der Moose um Ouagadougou verzeichnet (Bundesarchiv, Abteilungen Potsdam, RKolA, Nr. 3733). Sie siedeln teilweise auch in Nord-Ghana, woher sie ursprünglich stammen sollen. So könnte die Streitaxt aus Burkina Faso oder Ghana stammen. Ein Feldzug gegen oder in das Gebiet der Moose ist uns nicht bekannt. Ab 1900 waren Feldzüge nicht mehr meldungspflichtig und sind deshalb schlecht dokumentiert.
Dr. Emery Patrick Effiboley sieht in der Tatsache, dass es sich um eine Waffe handelt, den Beweis, dass das Objekt in einem Kriegskontext entwendet worden sein muss.
Adam Mischlich (1864-1948) arbeitete ab 1890 als Missionar für die Basler Mission erst an der Goldküste (Ghana) und ab 1894 in Togo. Nachdem er 1897 aufgrund eines sexualstrafrechtlichen Skandals aus der Basler Mission ausschied (Erbar 1991), trat er in den Dienst des Gouvernements Togo. 1898 übernahm er die Leitung der Station Kete-Kratschi (heute Kete Krachi, Ghana) und 1913 die der Station „Misahöhe“ (bei Kpalimé, Togo). Die Unterdrückung der lokalen Bevölkerung als auch die Ausführung der kolonialen Gerichtsbarkeit unterlagen ihm als Stationsleiter. (Meyer-Bahlburg 1994) Als Afrikanist führte er sprachwissenschaftliche Studien in Zentral- und Nord-Togo, vor allem des Hausa, durch und veröffentlichte diese in Missionsblättern und den „Mitteilungen aus den deutschen Schutzgebieten“. Uns sind bisher keine militärischen Aktivitäten Mischlichs bekannt, was nicht heißt, dass nicht auch er potenziell an kriegerischen Auseinandersetzungen und Plünderungen der Bevölkerung beteiligt war. Des Weiteren war es nicht unüblich, dass die kolonialen Akteure sich gegenseitig Objekte schenkten, verkauften oder tauschten. Durch Adam Mischlich (bzw. von Mischlich an das Museum für Völkerkunde Berlin und anschließend an das Museum für Völkerkunde Leipzig) kamen insgesamt 494 Objekte an das Museum, von denen aktuell 35 als vermisst gelten. Die hier sogenannte Steitaxt schenkte Mischlich dem MVL im Jahr 1909. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 27.07.2023)
Kultureller Kontext
Mossi (Herstellung)
Reproduktion
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