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Ort, Datierung
Afrika, Togo, Süd-Togo, Bezirk Anecho, vor 1911
Abmessungen
104 x 4,5 x 6 cm
Inventarnummer
MAf 20476
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Der Stab wurde aus Holz geschnitzt. Am oberen Ende wurde die Form eines menschlichen Kopfes mit langem Bart eingeschnitzt. Laut Dr. Ohiniko M. Toffa handelt es sich um ein Ritual-, Würde- und Prestigeobjekt, welches die persönliche Geschichte eines Menschen, der in der damaligen Gesellschaft ein gewisses Ansehen hatte, erzählt. Auch Dr. Emery P. Effiboley ist der Meinung, dass der Stab, der eventuell auch ein Gehstock sein könnte, einer religiösen oder politisch hochrangigen Person gehört haben muss. Der Besitzer würde diesen Gegenstand niemals freiwillig hergeben, solange er noch am Leben ist. Harry Grunitzky (1873-1912) war ab 1897 als Kaufmann, ab 1904 im Hamburger Unternehmen „Boedecker & Meyer, vorrangig in Lomé tätig, wo er auch verstarb. Er wurde als "außeramtliches Mitglied" von 1907-1912 im Gouvernmentsrat in Lomé eingebunden. Laut aktuellem Forschungsstand profitierte er stark vom deutschen Kolonialbesitz, z.B. indem er sich Objekte aneignete, um diese gewinnbringend im Deutschen Reich zu verkaufen. Wahrscheinlich kaufte und tauschte Grunitzky Objekte mit anderen Kolonisatoren oder bekam diese geschenkt. Es ist auch nicht auszuschließen, dass er sich v.a. sensible oder Statusobjekte mit Gewalt angeeignete. Er hatte sechs Frauen in Westafrika, mit welchen er wohl elf Kinder hatte. Laut Katalogzettel gehörte der Stab einer Hoheitsperson und wurde zum Botschaften überbringen hergestellt. Er soll aus dem Bezirk Aného stammen. In Aného hatte Grunitzky zwei Frauen, Ayoko und Nadou. Auch durch diese hierarchischen Beziehungen könnte er leichteren Zugang zu Objekten gehabt haben. Außerdem war er als Kaufmann hauptsächlich an der Küste aktiv. Grunitzky verkaufte den Stab im Jahr 1911 an das Museum. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 05.01.2023)
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