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Ort, Datierung
Afrika, Togo, Atakpamé, vor 1911
Abmessungen
H: 14 cm; Ø 16 cm
Inventarnummer
MAf 20487
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Es handelt sich um eine Tonschüssel, in der ein Tonkegel steht, der eine rohe menschliche Figur darstellt und Augen aus Kaurimuscheln hat. Dr. Emery P. Effiboley ist der Meinung, dies sei ein persönlicher Legba für den persönlichen Schutz. Legba ist eine Gottheit, die die Stadt (Tolegba), den Markt (Axilegba), die Familie (Hennulegba) und den Menschen (Du-/ Tulegba) schützt. Die persönliche Legba wird jemandem verliehen, der die Einweihung (ifa, afan) durchlaufen hat. Damit die Legba Schutz bietet, muss ihr eine Opfergabe angeboten werden. Wie die Legba aussieht, hängt von den Ergebnissen der Einweihung und von den Prioritäten der Person ab. Laut Dr. Ohiniko M. Toffa stellt man diese Legba vor das Haus oder ins Zimmer. Legba spielen v.a. in Religionen in Süd-Togo und Bénin eine Rolle. Harry Grunitzky (1873-1912) war ab 1897 als Kaufmann, ab 1904 im Hamburger Unternehmen „Boedecker & Meyer, vorrangig in Lomé tätig, wo er auch verstarb. Er wurde als "außeramtliches Mitglied" von 1907-1912 im Gouvernmentsrat in Lomé eingebunden. Laut aktuellem Forschungsstand profitierte er stark vom deutschen Kolonialbesitz, z.B. indem er sich Objekte aneignete, um diese gewinnbringend im Deutschen Reich zu verkaufen. Wahrscheinlich kaufte und tauschte Grunitzky Objekte mit anderen Kolonisatoren oder bekam diese geschenkt. Es ist auch nicht auszuschließen, dass er sich Objekte mit Gewalt angeeignete. Er hatte sechs Frauen in Westafrika, mit welchen er wohl elf Kinder hatte. Laut Katalogzettel war die Legba mit Hahnenfedern und Gras verziert und stammt wie vier weitere Legba aus Atakpamé. Grunitzky verkaufte sie 1911 dem Museum verkauft. In Atakpamé hatte Grunitzky eine Frau, Sossimé, durch die er potenziell Zugang zu den Legba gehabt haben könnte. Es ist unwahrscheinlich, dass diese religiösen, personalisierten Objekte freiwillig abgegeben worden sind. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 05.01.2023)
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