Ort, Datierung
Afrika, Togo, Region Tschautcho, Sokodé, vor 1911
Material und Technik
Abmessungen
Köcher: 46,4 x 6,2 x 6,2 cm; Pfeile: 44,2 x 0,6 cm
Inventarnummer
MAf 20420
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.
Der Lederköcher und die Pfeile wurden aus Leder, Naturfaser, Schnur, Harz, Holz, Eisen und Fell teils genäht, geflochten, geklebt, geschmiedet und geschnitzt. Beides wurde zur Jagd oder als Waffen im Krieg eingesetzt und gehörte wahrscheinlich einem Jäger, Krieger oder Priester. (Dr. Ohiniko M. Toffa)
Harry Grunitzky (1873-1912) war ab 1897 als Kaufmann, ab 1904 im Hamburger Unternehmen „Boedecker & Meyer, vorrangig in Lomé tätig, wo er auch verstarb. Er wurde als sog. außeramtliches Mitglied von 1907 bis 1912 im Gouvernmentsrat in Lomé eingebunden. Sein Engagement in Togo impliziert, dass er stark vom deutschen Kolonialbesitz profitierte, z.B. indem er sich durch vorherrschende Asymmetrien Objekte aneignete, um diese gewinnbringend im Deutschen Reich zu verkaufen. Hierfür plante er 1911 eine Reise durch das gesamte "Schutzgebiet". (1911/99) Da Grunitzky nach aktuellem Quellenstand keinen militärischen Aktivitäten in der Kolonie nachgegangen ist, ist es wahrscheinlich, dass Grunitzky als Kaufmann Objekte von anderen Militärakteuren gekauft, eingetauscht oder geschenkt bekommen hat. Natürlich ist nicht auszuschließen, dass er sich auch Objekte mit Gewalt von der Bevölkerung angeeignet hat. Des Weiteren hatte Grunitzky sechs verschiedenen Frauen und hatte mit diesen zum Teil gleichzeitig elf Kinder. Durch diese hierarchischen Beziehungen hatte er wahrscheinlich zusätzlich leichteren Zugang zu Objekten. Laut Katalogzettel stammen der Köcher und die Pfeile aus Sokodé in der Region Tschautcho. Grunitzky verkaufte die Objekte 1911 dem Museum. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 04.01.2023)
Der Lederköcher und die Pfeile wurden aus Leder, Naturfaser, Schnur, Harz, Holz, Eisen und Fell teils genäht, geflochten, geklebt, geschmiedet und geschnitzt. Beides wurde zur Jagd oder als Waffen im Krieg eingesetzt und gehörte wahrscheinlich einem Jäger, Krieger oder Priester. (Dr. Ohiniko M. Toffa)
Harry Grunitzky (1873-1912) war ab 1897 als Kaufmann, ab 1904 im Hamburger Unternehmen „Boedecker & Meyer, vorrangig in Lomé tätig, wo er auch verstarb. Er wurde als sog. außeramtliches Mitglied von 1907 bis 1912 im Gouvernmentsrat in Lomé eingebunden. Sein Engagement in Togo impliziert, dass er stark vom deutschen Kolonialbesitz profitierte, z.B. indem er sich durch vorherrschende Asymmetrien Objekte aneignete, um diese gewinnbringend im Deutschen Reich zu verkaufen. Hierfür plante er 1911 eine Reise durch das gesamte "Schutzgebiet". (1911/99) Da Grunitzky nach aktuellem Quellenstand keinen militärischen Aktivitäten in der Kolonie nachgegangen ist, ist es wahrscheinlich, dass Grunitzky als Kaufmann Objekte von anderen Militärakteuren gekauft, eingetauscht oder geschenkt bekommen hat. Natürlich ist nicht auszuschließen, dass er sich auch Objekte mit Gewalt von der Bevölkerung angeeignet hat. Des Weiteren hatte Grunitzky sechs verschiedenen Frauen und hatte mit diesen zum Teil gleichzeitig elf Kinder. Durch diese hierarchischen Beziehungen hatte er wahrscheinlich zusätzlich leichteren Zugang zu Objekten. Laut Katalogzettel stammen der Köcher und die Pfeile aus Sokodé in der Region Tschautcho. Grunitzky verkaufte die Objekte 1911 dem Museum. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 04.01.2023)
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