Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer MAf 30957 a-e
Ort, Datierung
Afrika, Tansania, Bagamoyo, Lamu-Küste, Anf. 20. Jh.
Abmessungen
a) 62,4 x 13,5 x 16 cm; b) 4,9 x 5,1 x 0,6 cm; c) 11,3 x 2,7 x 0,7 cm; d) 6,9 x 2,6 x 1 cm; e) 9,2 x 1 x 0,3 cm
Inventarnummer
MAf 30957 a-e
Die Bewohner der ostafrikanischen Küste und deren Hinterland stellten ursprünglich alle Gegenstände des täglichen Bedarfs aus heimischen Materialien selbst her, so auch das hier abgebildete Musikinstrument. Es handelt sich um eine einsaitige Fidel (sese). Deren Resonanzkörper besteht aus einer mit Haut als Membran bespannten Kokosnuss. Die Saite wurde mit einem kurzen Stab bzw. einem Bogen mit der rechten Hand gestrichen oder mit einem Plättchen geschlagen, wobei der Musiker den Resonanzkörper im linken Arm hielt. Heute sind derartige Streichinstrumente allerdings, zumindest unter der städtischen Bevölkerung, sehr selten geworden.
Der Wirbelhalter der Fidel läuft in eine Rumpffigur aus, die als mwana hiti bezeichnet wird und für das Volk der Saramo typisch ist. Die Darstellung von Gesicht und Körper ist zwar sehr stilisiert, da zweitrangig, die Form eines weiblichen Körpers mit vorspringenden Brüsten ist aber unverkennbar. Auffallend an der Figur ist die betonte Frisur aus echtem Haar mit reichlichem Zierrat in Form von Steckkämmen und Haarpfeilen als Hinweis auf eine bestimmte Gruppenzugehörigkeit.
Ahnenkult und Geisterglaube standen zwar im Mittelpunkt der religiösen Vorstellungen der Saramo, die figürlichen Darstellungen an Musikinstrumenten waren aber nicht vorrangig religiös motiviert, sondern dienten in erster Linie lediglich der Verschönerung der betreffenden Gegenstände.
Kultureller Kontext
Zaramo (Erwerbung)
Claus Deimel: Kunstwerke der Welt - Afrika, Dößel 2008, Abb. S. 26

Giselher Blesse: Tanzania : Meisterwerke afrikanischer Skulptur, München 1994, Abb. S. 130 (Bibl.MVL: 3:13240)
Reproduktion
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