Hauptbild des Objekts
Material und Technik
Abmessungen
53,5 x 27,5 x 30 cm
Inventarnummer
MAf 34553
Der Gedenkkopf einer Königsmutter (Iyoba) ist Bestandteil des kulturellen und künstlerischen Erbe des vermutlich 800jährigen Königreiches von Benin. Das Königreich, welches auf dem Gebiet des heutigen südwestlichen Nigeria gelegen hat, wurde 1897 von den Briten erobert und die höfischen Kunst- und Kulturgüter gelangten als Kriegsbeute nach Europa. Über den britischen Kunstmarkt wurden sie an Mäzene und Sammler wie Hans Meyer verkauft. Hans Meyer überließ dem Museum zwischen 1900 und 1919 zunächst 53 Objekte aus dem Königreich Benin als Leihgabe, zu denen auch diese Kopfplastik gehört. Nach seinem Tod widmete seine Witwe Elisabeth Meyer diese Objekte 1929 zu einer Dauerleihgabe um. Im Jahre 2001 wurde das Konvolut schließlich über die Finanzierung zahlreicher öffentlicher und privater Förderer von der Erbengemeinschaft Meyers für das Museum angekauft.
Gedenkköpfe waren ein fester Bestandteil des Altarensemble. Seit Beginn des 16. Jahrhunderts besaß die Königsmutter bedeutenden gesellschaftlichen Einfluss. So durfte sie einen Teil des Staatsgebietes, der zu ihrem Palastbezirk Uselu gehörte, eigenständig verwalten. Dies verlieh ihr eine mächtige Sonderstellung im Königreich von Benin, weswegen auch ihr stilisiertes Abbild unter den Bronzen zu finden ist. Die Königsmutter trug eine spezielle Frisur, der die konisch verlängerte Korallenperlenhaube angepasst worden ist. Hinter der Haube ergibt sich eine kreisrunde Öffnung, die zum Aufstecken eines beschnitzten Elefantenstoßzahns genutzt wurde. Über ihren Augen, die mit Pupillen aus Eisen versehen sind, befinden sich jeweils drei Skarifikationsnarben. An den leicht geöffneten Mund schließt ein hoher Perlenkragen an, der auf einer verzierten Plinthe mündet.
Kultureller Kontext
Edo (Sammelereignis)
Peter Göbel: Kunst aus Benin - Sammlung Hans Meyer, Berlin 2002, Bd.220/S.83, Abb. Tafel (schwarz-weiss)

Hans Meyer: Kunst aus Benin : afrikanische Meisterwerke aus der Sammlung Hans Meyer, Leipzig 1994, Seite 57 (schwarz-weiss)
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