Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer MAf 34586
Abmessungen
Gekrümmte Länge Außen: 186 cm; Durchmesser: ca. 15 cm
Inventarnummer
MAf 34586
Der Stoßzahn ist Bestandteil des kulturellen und künstlerischen Erbe des vermutlich 800jährigen Königreiches von Benin. Das Königreich, welches auf dem Gebiet des heutigen südwestlichen Nigeria gelegen hat, wurde 1897 von den Briten erobert und die höfischen Kunst- und Kulturgüter gelangten als Kriegsbeute nach Europa. Über den britischen Ethnografikahändler William Downing Webster wurden sie an Mäzene und Sammler wie Hans Meyer verkauft. Hans Meyer überließ dem Museum zwischen 1900 und 1919 zunächst 53 Objekte aus dem Königreich Benin als Leihgabe, zu denen auch dieser Stoßzahn gehört. Nach seinem Tod widmete seine Witwe Elisabeth Meyer diese Objekte 1929 zu einer Dauerleihgabe um. Im Jahre 2001 wurde das Konvolut schließlich über die Finanzierung zahlreicher öffentlicher und privater Förderer von der Erbengemeinschaft Meyers für das Museum angekauft.
Beschnitzte Elefantenstoßzähne wurden zusammen mit den bronzenen Gedenkköpfen auf dem Altar platziert. Die Stoßzähne waren in den kreisrunden Aussparungen am Oberkopf der Gedenkköpfe eingelassen. Vor allem auf dem Altar, der dem Vater des herrschenden Oba´s geweiht war, fanden diese Kombinationen ihren Platz. Zusammen bildeten sie eine Einheit und symbolisierten Autorität und Reichtum des Oba sowie die durch ihn hergestellte Verbindung zwischen der Welt der Vorfahren und der gegenwärtigen. Das Relief des Stoßzahns beinhaltet unterschiedliche Motive, wie einen den Oba, der die Gottheit Olokun verkörpert, sowie den Kronprinzen (Edaiken) und den obersten Kriegsanführer (Ezomo). In der unteren Reihe sind durch längeres Haar charakterisiert, zwei Europäer dargestellt sowie hochrangige Mitglieder einer Palastorganisation. Auch tierische Motive wie Schlangen, Krokodile oder Leoparden sind im Relief des Stoßzahnes verbildlicht worden. Abgeschlossen wird das Bildprogramm an der Basis mit einem breiten Flechtbandmotiv.
Peter Göbel: Kunst aus Benin - Sammlung Hans Meyer, Berlin 2002, Bd.220/S.87, Abb. Tafel XII (Umzeichnung nach Luschan 1919)

Peter Göbel: Kunst aus Benin - Sammlung Hans Meyer, Berlin 2002, Bd.220/S.85, Abb. Tafel XIb (schwarz-weiss)

Hans Meyer: Kunst aus Benin : afrikanische Meisterwerke aus der Sammlung Hans Meyer, Leipzig 1994, Seite 58 (schwarz-weiss)
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