Aquamanile in Gestalt eines Leoparden
uns nicht bekannt - Hersteller Meyer, Hans (1858-1929) - Sammler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
42,5 x 15 x 66 cm
Inventarnummer
MAf 34557
Das Aquamanile ist Bestandteil des kulturellen und künstlerischen Erbe des vermutlich 800jährigen Königreiches von Benin. Das Königreich, welches auf dem Gebiet des heutigen südwestlichen Nigeria gelegen hat, wurde 1897 von den Briten erobert und die höfischen Kunst- und Kulturgüter gelangten als Kriegsbeute nach Europa. Über den britischen Kunstmarkt wurden sie an Mäzene und Sammler wie Hans Meyer verkauft. Hans Meyer überließ dem Museum zwischen 1900 und 1919 zunächst 53 Objekte aus dem Königreich Benin als Leihgabe, zu denen auch dieses Aquamanile gehört. Nach seinem Tod widmete seine Witwe Elisabeth Meyer diese Objekte 1929 zu einer Dauerleihgabe um. Im Jahre 2001 wurde das Konvolut schließlich über die Finanzierung zahlreicher öffentlicher und privater Förderer von der Erbengemeinschaft Meyers für das Museum angekauft.
Das Aquamanile in Form eines Leoparden wurde für zeremonielle Waschungen des Oba genutzt. Sie wurden paarweise hergestellt, wobei sich das Pendant zu diesem Aquamanile in der Sammlung des Ethnologischen Museums Berlin, SMPK, befindet. Der Leopard war das Hauptmotiv für Aquamanilen in Tiergestalt. Er ist das meist repräsentierte Tier im Kunstschaffen Benins und war das Totem des Königs. So verkörperte das Tier seine Macht und wurde zur Repräsentation dessen am königlichen Hofe selbst gehalten, aber auch geopfert. Zwischen seinen Ohren befindet sich eine Eingußöffnung, die durch einen Scharnierdeckel verschlossen wurde. Der Wasseraustritt erfolgte über zwei Löcher im Bereich der Nase des Tieres. Das Fell ist durch Punkte und Kreise stilisiert gestaltet. Im Bereich des Gesichts stechen vor allem die überdimensional großen Fangzähne hervor. Weitere Elemente im Kopfbereich sind die linienförmigen Schnurrhaare, die sich zu beiden Seiten der Nase erstrecken, die charakteristischen mandelförmigen Augen und die blattartigen Ohren.
Das Aquamanile in Form eines Leoparden wurde für zeremonielle Waschungen des Oba genutzt. Sie wurden paarweise hergestellt, wobei sich das Pendant zu diesem Aquamanile in der Sammlung des Ethnologischen Museums Berlin, SMPK, befindet. Der Leopard war das Hauptmotiv für Aquamanilen in Tiergestalt. Er ist das meist repräsentierte Tier im Kunstschaffen Benins und war das Totem des Königs. So verkörperte das Tier seine Macht und wurde zur Repräsentation dessen am königlichen Hofe selbst gehalten, aber auch geopfert. Zwischen seinen Ohren befindet sich eine Eingußöffnung, die durch einen Scharnierdeckel verschlossen wurde. Der Wasseraustritt erfolgte über zwei Löcher im Bereich der Nase des Tieres. Das Fell ist durch Punkte und Kreise stilisiert gestaltet. Im Bereich des Gesichts stechen vor allem die überdimensional großen Fangzähne hervor. Weitere Elemente im Kopfbereich sind die linienförmigen Schnurrhaare, die sich zu beiden Seiten der Nase erstrecken, die charakteristischen mandelförmigen Augen und die blattartigen Ohren.
Peter Göbel: Kunst aus Benin - Sammlung Hans Meyer, Berlin 2002, Bd.220/S.65, Abb. Tafel I (schwarz-weiss)
Hans Meyer: Kunst aus Benin : afrikanische Meisterwerke aus der Sammlung Hans Meyer, Leipzig 1994, Seite 46 (schwarz-weiss)
Hans Meyer: Kunst aus Benin : afrikanische Meisterwerke aus der Sammlung Hans Meyer, Leipzig 1994, Seite 46 (schwarz-weiss)
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