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Ort, Datierung
Afrika, Togo, vor 1916
Abmessungen
11 x 16,2 x 16,2 cm
Inventarnummer
MAf 25719
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Der hier sogenannte Hocker wurde aus Holz geschnitzt und mit Brandtechnik verziert. Laut Katalogzettel stammt er von den Hausa. Die Hausa waren in vielen Region Westafrikas als Händler unterwegs, weswegen nicht alle „Objekte“, die von Hausa erstanden/ sich angeeignet worden sind, zwingend von Hausa hergestellt worden sind, sondern Hausa Handelsgut aus anderen Regionen war. Einige arbeiteten auch als Dolmetscher, Träger oder anderweitig für die Kolonisatoren und waren bei vielen der sogenannten Expeditionen von den Kolonisatoren angestellt. Laut Dr. Ohiniko M. Toffa liegt die kulturelle Bedeutung wahrscheinlich im Islam, den die Hausa praktizierten. Dr. Emery Patrick Effiboley ergänzt, dass solch ein Stuhl im häuslichen als auch im rituellen Bereich überall in Westafrika zu finden ist. Die Ornamente, so Dr. Effiboley, haben keine besondere Bedeutung.
Adam Mischlich (1864-1948) arbeitete ab 1890 als Missionar für die Basler Mission erst an der Goldküste (Ghana) und ab 1894 in Togo. Nachdem er 1897 aufgrund eines sexualstrafrechtlichen Skandals aus der Basler Mission ausschied (Erbar 1991), trat er in den Dienst des Gouvernements Togo. 1898 übernahm er die Leitung der Station Kete-Kratschi (heute Kete Krachi, Ghana) und 1913 die der Station „Misahöhe“ (bei Kpalimé, Togo). Die Unterdrückung der lokalen Bevölkerung als auch die Ausführung der kolonialen Gerichtsbarkeit unterlagen ihm als Stationsleiter. (Meyer-Bahlburg 1994) Als Afrikanist führte er sprachwissenschaftliche Studien in Zentral- und Nord-Togo, vor allem des Hausa, durch und veröffentlichte diese in Missionsblättern und den „Mitteilungen aus den deutschen Schutzgebieten“. Uns sind bisher keine militärischen Aktivitäten Mischlichs bekannt, was nicht heißt, dass nicht auch er potenziell an kriegerischen Auseinandersetzungen und Plünderungen der Bevölkerung beteiligt war. Des Weiteren war es nicht unüblich, dass die kolonialen Akteure sich gegenseitig Objekte schenkten, verkauften oder tauschten. Durch Adam Mischlich (bzw. von Mischlich an das Museum für Völkerkunde Berlin und anschließend an das Museum für Völkerkunde Leipzig) kamen insgesamt 494 Objekte an das Museum, von denen aktuell 35 als vermisst gelten. Den hier sogenannten Hocker verkaufte Mischlich dem MVL im Jahr 1916. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 28.07.2023)
Kultureller Kontext
Haussa (Erwerbung)
Reproduktion
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