Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer MAf 34561
Material und Technik
Abmessungen
22 x 20 x 18,7 cm, Plinthe: 12,5 x 12,5 cm
Inventarnummer
MAf 34561
Die Kopfplastik ist Bestandteil des kulturellen und künstlerischen Erbe des vermutlich 800jährigen Königreiches von Benin. Das Königreich, welches auf dem Gebiet des heutigen südwestlichen Nigeria gelegen hat, wurde 1897 von den Briten erobert und die höfischen Kunst- und Kulturgüter gelangten als Kriegsbeute nach Europa. Über den britischen Ethnografikahändler William Downing Webster wurden sie an Mäzene und Sammler wie Hans Meyer verkauft. Hans Meyer überließ dem Museum zwischen 1900 und 1919 zunächst 53 Objekte aus dem Königreich Benin als Leihgabe, zu denen auch diese Kopfplastik gehört. Nach seinem Tod widmete seine Witwe Elisabeth Meyer diese Objekte 1929 zu einer Dauerleihgabe um. Im Jahre 2001 wurde das Konvolut schließlich über die Finanzierung zahlreicher öffentlicher und privater Förderer von der Erbengemeinschaft Meyers für das Museum angekauft.
Die Plastik stammt sehr wahrscheinlich aus einer frühen Periode des Kunstschaffens Benins. Kopfplastiken, die in dieser Periode entstanden, wurden abhängig von ihrem Abbild in Kriegsschreinen im Herrscherpalast oder auf Ahnenaltären aufgestellt. Die Plastik weist eine besonders dünnwandige Bronzehülle mit einer Fehlstelle am Hinterkopf auf. Obwohl die Kopfdarstellungen auf einst lebende Personen bezogen sind, stellen sie keine Porträts dar, sondern weisen idealtypische Kennzeichen auf. So befinden sich über der Nase zwei senkrechte Narben, die wie die Iris der Augen ursprünglich mit eisernen Einlagen ausgestattet waren. Die Lippen sind leicht geöffnet und der Halsschmuck besteht aus einem neunreihigen Perlenkollier. Das Haar der männlichen Person ist in mehrere sich überlappende Ringlagen geschnitten, wobei sich darüber am Oberkopf der Plastik ein Loch für die Befestigung eines Elefantenstoßzahnes befindet. Die Frisur soll auf eine einst typische Frisur der Männer der benachbarten Igbo-Bevölkerung hinweisen.
Kultureller Kontext
Edo (Herstellung)
Norman Rosenthal: Nationalschätze aus Deutschland, München ; Berlin [u.a.] 2005, Seite 300, Abb. 7/25 (1) (farbig)

Peter Göbel: Kunst aus Benin - Sammlung Hans Meyer, Berlin 2002, Bd.220/S.73, Abb. Tafel V (schwarz-weiss)

Hans Meyer: Kunst aus Benin : afrikanische Meisterwerke aus der Sammlung Hans Meyer, Leipzig 1994, Seite 50 (schwarz-weiss)

Dieter Gleisberg: Merkur & die Musen : Schätze der Weltkultur aus Leipzig; eine Ausstellung aus der Deutschen Demokratischen Republik im Künstlerhaus Wien, 21.9.1989 - 18.2.1990, Wien 1989, S. 609, Abb. S. 309, Abb. V/6/56 (Bibl.MVL: 3:12725)
Reproduktion
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