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Reliefplatte mit Darstellung aus der Kriegsgeschichte Benins

Ahammangiwa (um 1550) - Hersteller Meyer, Hans (1858-1929) - Sammler
Abmessungen
41 x 38,5 x 6,5 cm, 12.300 g
Inventarnummer
MAf 34549
Die Platte ist Bestandteil des kulturellen und künstlerischen Erbe des vermutlich 800jährigen Königreiches von Benin. Das Königreich, welches auf dem Gebiet des heutigen südwestlichen Nigeria gelegen hat, wurde 1897 von den Briten erobert und die höfischen Kunst- und Kulturgüter gelangten als Kriegsbeute nach Europa. Über den britischen Kunstmarkt wurde die Platte an Hans Meyer verkauft. Hans Meyer überließ dem Museum zwischen 1900 und 1919 zunächst 53 Obj. aus dem Königreich Benin als Leihgabe, zu denen auch diese Platte gehört. Nach seinem Tod widmete seine Witwe Elisabeth Meyer diese Objekte 1929 zu einer Dauerleihgabe um. Im Jahre 2001 wurde das Konvolut schließlich über die Finanzierung zahlreicher öffentlicher und privater Förderer von der Erbengemeinschaft Meyers für das Museum angekauft.
Reliefplatten überzogen die Säulen des Palastes des Oba. Die Tafeln zeigen Aspekte des höfischen Lebens und sind Zeugen der Geschichte des Königreiches. Hier dargestellt sind insgesamt 9 Figuren, die Bezug nehmen auf den Krieg zwischen Benin und den Igbon 1515/16. Bei den Figuren handelt es sich um Benin-Krieger, die mit zwei Gefangenen und von einem Hornisten begleitet, siegreich aus dem Kampf hervorgehen. 3 Gegner, die sich im Hintergrund befinden, sind gefallen und durch Speere in ihren Körpern charakterisiert. Die Krieger tragen einen Schurz, auf denen ein Leopardenkopf zu erkennen ist. Um den Hals tragen sie eine Kette aus Korallenperlen und eine weitere mit Leopardenzähnen. Ihre Brust ziert eine Glocke. Aber nicht nur die Krieger sind von hohem Rang, sondern auch ihre Gefangenen. So sitzt die rechte Figur im Vordergrund auf einem Pferd, eine andere trägt eine Uniform aus Leopardenfell. Die Figuren der Platte werden unterschiedlich nach Größe und Perspektive zueinander in Beziehung gestellt. Besonders zu erwähnen ist hier, dass es einen konkreten Hinweis auf den Künstler der Platte selbst gibt. So fertigte sie Ahammangiwa oder auch seine Werkstatt im 16. Jh.
Kathryn Wysocki Gunsch: The Benin plaques : a 16th century imperial monument, London 2018 (= Routledge research in art history), S. 191, Abb. Fig. 6.74 (sw)

Kathryn Wysocki Gunsch: The Benin Plaques : a singular monument,in: Tribal Art : a quarterly journal of the Art, Culture and History.., 22,3 (2018), Heft 88, S. 98-113

Barbara Plankensteiner: Benin : Könige und Rituale, höfische Kunst aus Nigeria, Gent 2007, Seite 456, Nr. Kat.-Nr. 238 (farbig)

Peter Göbel: Kunst aus Benin - Sammlung Hans Meyer, Berlin 2002, Bd.220/S.99, Abb. Tafel XVIII (schwarz-weiss)

Hans Meyer: Kunst aus Benin : afrikanische Meisterwerke aus der Sammlung Hans Meyer, Leipzig 1994, Seite 68 (schwarz-weiss)

Dieter Gleisberg: Merkur & die Musen : Schätze der Weltkultur aus Leipzig; eine Ausstellung aus der Deutschen Demokratischen Republik im Künstlerhaus Wien, 21.9.1989 - 18.2.1990, Wien 1989, S. 610-611, Abb. S. 310, Abb.V/6/59 (Bibl.MVL: 3:12725)

Felix von Luschan: Die Altertümer von Benin, Berlin [u.a.] 1919, Seite 256, Abb. 382 (schwarz-weiss)

Felix von Luschan: Die Altertümer von Benin, Berlin [u.a.] 1919, Seite 257, Abb. 383 (schwarz-weiss)
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