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Ort, Datierung
Afrika, Togo, vor 1919
Abmessungen
123,2 x 6,5 x 3,1 cm
Inventarnummer
MAf 26846
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Der Bogen wurde aus Holz geschnitzt, besitzt eine Ledersehne und einen Eisenring zum Anlegen eines Pfeils. Es handelt sich um eine Waffe für die Jagd oder den Krieg. (Dr. Ohiniko M. Toffa) Eine Bogen- und Speerkultur gibt es vor allem im nördlichen Teil von Togo, Ghana, Benin, Nigeria und im südlichen Teil von Burkina Faso. In einigen Gebieten gibt es Gruppen, die sich speziell mit dem Bogen identifizieren, wie die Kabiyé in Togo, die Betambaribe (ehemals Somba) in der Republik Benin und die Dagomba aus Ghana. Der Bogen wird als persönlicher Schmuck für Männer angesehen und mit Amuletten mystisch geschützt. Die Bögen werden im Allgemeinen für die Jagd verwendet. Wenn die Gemeinschaft in einen Konflikt gerät, wird der Bogen zur Waffe, was besonders in der Kolonialzeit der Fall war. Heutzutage haben diese Familien Schwierigkeiten, das Wissen über die Bögen an ihre Erben weiterzugeben, was zu einem kulturellen Verlust führt. (Dr. Emery Patrick Effiboley)
Adolf Diehl (1870-1943) war einer der erfolgreichsten privaten unabhängigen „Ethnographica-Sammler“. Er war von etwa 1890-1911 in den damals deutschen Kolonialgebieten Togo und Kamerun. Als Händler der Handelsgesellschaft Wölber und Brohm an der Küste Togos hatte Diehl Kontakte, über die er sich Objekte aneignen konnte, um diese gewinnbringend im Deutschen Reich zu verkaufen. Er unternahm v.a. in Süd- und Zentraltogo verschiedene Reisen, auf denen er sich Objekte aneignete oder diese von anderen Kolonisatoren erstand. Er ließ aber vermutlich auch bei Kunsthandwerker*innen in großem Umfang kulturelle Artefakte anfertigen, die er deutschen Museen verkaufte. (Brandstetter 2021; Horstmeier 2020; Linden-Museum Stuttgart 2018; Sebald 2014) Gerade bei geheimen/ heiligen Objekten und denen, die ursprünglich wichtigen religiösen oder Führungspersönlichkeiten gehörten, ist es wahrscheinlich, dass diese geraubt oder den Menschen anderweitig gegen ihren Willen entwendet worden sind. Der Bogen stammt laut Katalogzettel aus Togo. Diehl verkaufte den Bogen im Jahr 1919 dem Museum. Mehr Informationen liegen uns bisher nicht vor. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 04.01.2023)
Reproduktion
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