Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer MAf 34554
Material und Technik
Abmessungen
31 x 22,5 x 24 cm, Durchmesser der Plinthe: 25,5 cm
Inventarnummer
MAf 34554
Die Kopfplastik ist Bestandteil des kulturellen und künstlerischen Erbe des vermutlich 800jährigen Königreiches von Benin. Das Königreich, welches auf dem Gebiet des heutigen südwestlichen Nigeria gelegen hat, wurde 1897 von den Briten erobert und die höfischen Kunst- und Kulturgüter gelangten als Kriegsbeute nach Europa. Über den britischen Ethnografikahändler William Downing Webster wurden sie an Mäzene und Sammler wie Hans Meyer verkauft. Hans Meyer überließ dem Museum zwischen 1900 und 1919 zunächst 53 Objekte aus dem Königreich Benin als Leihgabe, zu denen auch diese Kopfplastik gehört. Nach seinem Tod widmete seine Witwe Elisabeth Meyer diese Objekte 1929 zu einer Dauerleihgabe um. Im Jahre 2001 wurde das Konvolut schließlich über die Finanzierung zahlreicher öffentlicher und privater Förderer von der Erbengemeinschaft Meyers angekauft, wobei diese Kopfplastik allein von den Ernst von Siemens Kunstfonds finanziert wurde, der sie dem Museum bis heute als Dauerleihgabe zur Verfügung stellt.
Der Gedenkkopf wurde mit einem aufgesteckten verzierten Elefantenstoßzahn im Kopfbereich auf den königlichen Ahnenaltären aufgestellt. Er war Bestandteil eines Rituals, bei dem der König seine Ahnen ehrte. Die Plastik trägt eine Korallenperlenkappe, auf der links und rechts Perlenrosetten und auf der Vorderseite zwei größere zylinderförmige Perlen angebracht sind. Über der Nase befinden sich zwei breite Keloidnarben und über den Augen jeweils drei Skarifikationsnarben. Beide Augen besitzen eine Iris aus Eisen. Charakteristisch für die Kopfplastiken dieser Periode ist der hohe Perlenkragen, der bis unter die Lippen reicht. Die Plinthe des Objekts weist verschiedene Flechtornamentik auf, die wichtige Symbole der physischen und metaphysischen Kräfte des gottköniglichen Herrschers beinhaltet.

Leihgabe der Ernst von Siemens Kunststiftung
Kultureller Kontext
Edo (Sammelereignis)
Peter Göbel: Kunst aus Benin - Sammlung Hans Meyer, Berlin 2002, Bd.220/S.77, Abb. Tafel VII (schwarz-weiss)

Hans Meyer: Kunst aus Benin : afrikanische Meisterwerke aus der Sammlung Hans Meyer, Leipzig 1994, Seite 52 (schwarz-weiss)
Reproduktion
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