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Schale (Bencharong)

uns nicht bekannt - Hersteller
Die vollständig verzierte Porzellanschale vereint in sich kulturelle Traditionen aus China, Indien und Siam. Der Thai-Name Bencharong basiert auf den Sanskrit-Wörtern pancha ranga (fünf Farben), was eher symbolisch zu deuten ist, da die tatsächliche Zahl der Aufglasurfarben abweichen kann.
Das früheste Auftreten von Bencharong-Ware ist für die Spätphase des Ayutthaya-Reiches (1350-1767) belegt, als sich am siamesischen Hof ein Luxusbedürfnis entwickelte, das sich an China orientierte. Bis etwa 1850 orderten Gesandte des siamesischen Hofes die polychrome Keramik überwiegend im südchinesischen Jingdezhen. Die nach Kundengeschmack gefertigten Luxuswaren dienten als Tafelgeschirr exklusiv für den Hof und die höhere Beamtenschaft sowie als Staatsgeschenke. Für breitere Bevölkerungsschichten war Bencharong-Ware erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verfügbar, die größtenteils in Guangzhou, in geringerem Umfang aber auch in Siam selbst gefertigt wurde.
Auf der Basis rezenter archäologischer Funde und stilistischer Analyse lässt sich die Schale vom chinesisch inspirierten Formtypus Song bua in die frühe Bangkok-Periode (1782-1820) datieren. Charakteristische Merkmale sind die opake grüne Innenausmalung mit dem zentralen Lotosblüten-Ornament sowie der repetitive Dekor der Außenwandung mit dem Thep phanom-Motiv (eine niedere Gottheit im Lotossitz und Anbetungsgestus), dem Norasingh-Motiv (Fabelwesen indischer Epen, als 4. Inkarnation von Vishnu betrachtet und zugleich Emblem der Thai-Könige der Chakri-Dynastie). Die Flächen zwischen den figurativen Motiven füllt das Kranok-Motiv, das als Symbol der Flamme des Buddhismus eine lange Tradition in der Thai-Kunst hat.
Die Bencharong-Schale ist Teil einer Schenkung des Berliner Sanitätsrats L. Wahlländer (gestorben 1899). Es ist nicht überliefert, wann und wo der vor allem naturwissenschaftlich interessierte Sammler diese erwarb.
(MVD, Petra Martin)
Kultureller Kontext
Han (Herstellung), Thai (Nutzung)
Reproduktion
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