Die kleine Elfenbeinfigur gehört zu der ebenso umfangreichen wie qualitätsvollen Sammlung, die August der Starke zusammen trug. Weltweit ohne Vergleich geblieben, hatte sie einst im Eckkabinett des Grünen Gewölbes ihren Platz gefunden und war bereits 1725 zu großen Teilen inventarisiert.
Im Pretioseninventar von 1725 ist als wohl wichtigstes Accessoire dieses kleinen Mannes die nach 1733 verloren gegangene Angelrute erwähnt. Der noch vorhandene Krebs auf seinem linken Oberschenkel und die Fischlein, die aus den knielangen Hosen hervorluken, lassen ihn als Fischer erscheinen. Zum zwanglosen Spiel der Gedanken wie auch zu einer sehr überraschenden Handhabung könnte das kleine Schatzkammerstück sehr wohl angeregt haben. Denn hinter dem, was auf den ersten Blick den Anschein eines reich verzierten Sockels für den sitzenden Fischer erweckt, verbirgt sich eine winzige Tabatiere, deren Deckel man mitsamt der Elfenbeinfigur bequem abnehmen kann. Im Pretioseninventar von 1725 ist zudem vermerkt, dass das Stück von Köhler, dem Dresdner Hofjuwelier stammt, der zwar kein Elfenbeinschnitzer war, aber die Juwelierarbeiten ausgeführt hat.