Aus den Armen des Korallenzinkens ragen kleine Zweige aus Goldemail, die das stark verästelte Meeresgewächs zum Laubbaum verwandeln. Auf den Ästen haben sich ein Nuß-knabberndes Eichhörnchen und ein Vogel niedergelassen. Weitere Tiere bevölkern die rechteckige Sockelplatte aus Jaspisachat, dessen lebhafte, faserige Struktur an einen bemoosten, mit Nadeln bedeckten Waldboden erinnert. Der grün geschmelzte Papagei, der am Bauch einen großen Diamanten trägt, hat seine mit Rubinen besetzten Flügel weit ausgebreitet. Er steht auf einem kleinen Grashügel aus einer Barockperle und grünem Goldemail, aus dem eine Schlange hervorkriecht. Diese nähert sich einem Storch, der sein rechtes Bein in einer abwehrenden Geste gegen das Reptil erhoben hat. Ein Frosch, in dessen Leib ursprünglich eine Perle eingesetzt war, komplettiert die Szene.
Die Gegenüberstellung von Storch und Schlange dürfte kaum beliebiger Natur sein - galt doch der Kampf zwischen den beiden Tieren als Sinnbild der Verteidigung des klugen Christen, verkörpert durch den Storch, gegen die Versuchungen des Teufels in Gestalt der Schlange. Der Frosch, der wie die Schlange und die Kröte zu den unreinen Tieren gehört, dient in der christlichen Ikonographie als Symbol des Teufels und ist attributiv den Lastern luxuria (Unkeuschheit) und avaritia (Geiz) zugeordnet.
Die Verzierung des Postaments mit Frucht- und Blumenbündeln aus Steinen und Email, die an dicken, blauen Girlanden hängen, ist direkt vergleichbar mit dem des Hellebardiers mit Tigerhündchen (VI 112). Die gehörnten Masken mit blitzenden Diamantaugen an den Kanten des Postaments verbinden das Stück außerdem mit dem Galanteriewarenhändler (VI 89). Die Herkunft dieser erst relativ spät in die Dresdner Sammlung gelangten Werke aus ein und derselben Werkstatt ist daher sehr wahrscheinlich.