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Galanteriewarenhändler

Abmessungen
H 13,3 cm, B 9,3 cm, T 6,5 cm; Gewicht: 301 g
Inventarnummer
VI 89
Einem bisher noch unbekannten Goldarbeiter können drei Perlfiguren von zum Teil erheblichem Format zugeschrieben werden, die wohl alle gegen 1730 in das Grüne Gewölbe gelangten. Neben dem "Galanterie Händler" handelt es sich hierbei um Simson im Kampf mit dem Löwen (VI 107) und einen Schweizer Gardisten (VI 112).
Umherreisende oder auf Märkten und Messen vertretene Händler, die Luxusartikel anboten, waren Teil des spätbarocken Wirtschaftssystems. Galanteriewaren gehörten aber auch zum Repertoire der fürstlichen "Wirtschaften", die anlässlich von Hoffesten abgehalten wurden. Auf diesen sogenannten Mercerien fanden Händler von Luxusartikeln ihr eigentliches Publikum. Mitglieder des Hofadels spielten in diesem Zusammenhang aber auch einmal den Handelsmann.
Bei dem vorliegenden Galanteriehändler scheint es sich um einen solchen Vertreter des ersten Standes in der Maske eines Handelsmannes zu handeln. In seinem Bauchladen bietet er miniaturhaft kleine Gegenstände an. Dazu gehören unter anderem ein Spiegel, eine Schere, eine Brille, Schnallen und eine Glocke.
Die Perlfigur des Galanteriewarenhändlers wurde aber auch selbst zum Behältnis für gebrauchsfähige Luxusartikel. Im oberen Teil des Sockels verborgen befindet sich eine Schublade, in der Messer und Schere, eine kleine, schmale Büchse sowie ein Ohrlöffel mit Nadel liegen. Diese Hygieneartikel wurden ebenso kostbar mit Edelsteinen und Email ausgeziert wie der gesamte Sockelbereich der Perlfigur.
Die Sockel aller drei Perlfiguren sind von hoher handwerklicher Qualität. Der unbekannte Goldarbeiter verfügte aber nicht über die Raffinesse und das künstlerische Einfühlungsvermögen eines Girardet oder Köhler. Die eher schematischen Gesichter wirken durch die Diamantaugen in ihren heute schwarz oxydierten Silberfassungen noch maskenhafter. Eine weitere Stileigentümlichkeit sind die schachbrettartig mit schwarzen und weißen Feldern bemalten Bodenplatten.
Dirk Syndram und Ulrike Weinhold: "... und ein Leib von Perl": die Sammlung der barocken Perlfiguren im Grünen Gewölbe ; [im Rahmen einer Ausstellung des Grünen Gewölbes im Georgenbau des Dresdener Schlosses], Wolfratshausen 2000, S. 77, Nr. 47
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