Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer VI 107

Simson im Kampf mit dem Löwen

Ort, Datierung
Abmessungen
H 10,7 cm, B 8,5 cm, T 7,1 cm; Gewicht: 311 g
Inventarnummer
VI 107
Im Alten Testament wird geschildert, wie der junge Simson auf dem Weg zur Brautschau von einem Löwen angegriffen wurde: "Und als sie kamen an die Weinberge von Timna, siehe, da kam ein junger Löwe brüllend ihm entgegen. Und der Geist des Herrn geriet über ihn, und er zerriß ihn, wie man ein Böcklein zerreißt, und hatte doch gar nichts in der Hand." Durch diese und weitere Taten wurde der Israelit Simson zur Symbolfigur für gottbeseelte, übermenschliche Kraft. Im Gegensatz zum antiken Heros Herakles, der mit Simson das Motiv des Löwenbezwingers teilt und durch seine Taten schließlich in den Olymp aufsteigt, diente die Geschichte Simsons aber auch als Warnung für die Verwundbarkeit des Mannes durch die Listen der Frauen.
Die Perlfigur wurde auf der Ostermesse des Jahres 1730 in Leipzig für das Grüne Gewölbe erworben. Der Meister dieser späten Perlpretiose blieb unbenannt. Er schilderte Simsons Sieg über den König der Tiere in einer Form, die auch als Kampf des Herakles mit dem Nemeischen Löwen interpretiert werden könnte. Die Figurengruppe steht auf einer länglichen, achtpassigen Platte aus grau-braunem Jaspis. Auf dem smaragdbesetzten Sockel finden sich auf den Längsseiten die christlichen Kardinaltugenden und eine reitende Frau, die wohl die verderbliche Dalia darstellt. Die Schmalseiten zeigen Tierkampfszenen.
Die Figurengruppe stammt höchstwahrscheinlich vom gleichen Meister wie der Galanteriewarenhändler (VI 89) und der Schweizer Gardist (VI 112). Mit letzterem verbindet sie sowohl die etwas schematische Figurenproportion wie auch die Physiognomie des Kopfes mit dem wallenden Haar und dem Spitzbart. Besonders deutlich wird dies bei der für diesen Meister typischen expressiven Betonung der Augen durch eingelassene kleine Diamanten. Trotz der prunkvollen Gestaltung der Perlfiguren und des juwelengeschmückten Sockels fehlt diesem Meister der frühen 30er Jahre das künstlerische Einfühlungsvermögen in die spezifische Dramatik des Geschehens.
Dirk Syndram und Ulrike Weinhold: "... und ein Leib von Perl": die Sammlung der barocken Perlfiguren im Grünen Gewölbe ; [im Rahmen einer Ausstellung des Grünen Gewölbes im Georgenbau des Dresdener Schlosses], Wolfratshausen 2000, S. 78, Nr. 48
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Perlfigur

Hockender Harlekin

Grünes Gewölbe
Weitere interessante Objekte
Hockender Harlekin
Grünes Gewölbe
Grünes Gewölbe
Weitere interessante Objekte
Schale mit Korallenzinken
Grünes Gewölbe
Zum Seitenanfang