Bildnis einer Dame als Pomona
Largillière, Nicolas de (1656-1746) - MalerKunstbesitz. Kunstverlust. Objekte und ihre Herkunft, Ausst.-Kat. Dresden 2018, hg. von Staatliche Kunstsammlungen Dresden und Abteilung Forschung und wissenschaftliche Kooperation und Daphne Projekt, Dresden 2018, S. 35
David Mandrella und Pierre Rosenberg: Gesamtverzeichnis Französische Gemälde des 17. und 18. Jahrhunderts in Deutschen Sammlungen : [... erscheint anlässlich der Ausstellung "Poussin, Lorrain, Watteau, Fragonard ... - Französische Meisterwerke des 17. und 18. Jahrhunderts aus deutschen Sammlungen" ; 20. April bis 31. Juli 2005, Galeries Nationales du Grand Palais, Paris ; 7. Oktober 2005 bis 8. Januar 2006, Haus der Kunst, München ; 17. Februar bis 14. Mai 2006, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn] 2005, S. 104, Nr. 533
Largillierre and the Eighteenth-Century Portrait, Ausst.-Kat. bearb. von Myra Nan Rosenfeld, Montreal 1981, S. 216, Abb. 43b
Harald Marx: Französische Malerei des 18. Jahrhunderts in der Dresdener Gemäldegalerie. Die ausgestellten Bilder, in: Dresdener Kunstblätter, 6 (1973), S. 174–188
Chefs-d'oeuvre de l'art français, Ausst.-Kat. hg. von des Musées Nationaux, Paris 1937, S. 45, Nr. 84
Exposition de l’art français au XVIIIe siècle, Ausst.-Kat. hg. von J. Lejeaux und Mario Roustan, Kopenhagen 1935, Nr. 122
George Pascal: Largillière, Paris 1928, Nr. 105, Abb. Tafel XIII
1909–28 in der Sammlung des Marquis de Chaponay, Paris, nachweisbar; 1928 von Jules Strauss, Paris, zusammen mit seinem Schwiegersohn Roger Sauerbach erworben; 1941 von Jules Strauss verkauft und über Margot Jansson für die Deutsche Reichsbank erworben; 1953 von der Tresorverwaltung des Ministeriums der Finanzen der DDR an die Staatlichen Museen Berlin und 1959 von dort an die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden überwiesen; im Dezember 2020 an die Nachfahren von Jules und Marie-Louise Strauss restituiert.
1941 wurde das Gemälde von dem jüdischen Bankier und Kunstsammler Jules Strauss (Frankfurt/Main 1861–1943 Paris) offenkundig unter verfolgungsbedingtem Druck in Paris verkauft und in demselben Jahr von der Zwischenhändlerin Margot Jansson für die Deutsche Reichsbank erworben. Die Reichsbank gehörte zu den Hauptakteuren auf dem Kunstmarkt im seit Sommer 1940 besetzten Frankreich. Largillières Damenbildnis ist 1943 in den Berliner Repräsentationsräumen von Reichswirtschaftsminister und Reichsbankpräsident Walther Funk nachweisbar. Bei Kriegsende lagerte es in einem Tresor der Deutschen Reichsbank und gelangte so später in die Verwaltung des Finanzministeriums der DDR.
Die Provenienz und speziell die Verkaufsumstände 1941 wurden im Rahmen des Provenienzrechercheprojekts "Daphne" und im Austausch mit Nachfahren der Familie Strauss untersucht. Im Sinne der Grundsätze der „Washingtoner Konferenz über Vermögenswerte aus der Zeit des Holocaust“ von 1998 restituierten die SKD das „Bildnis einer Dame als Pomona“ aus dem Bestand der Gemäldegalerie an die Nachfahren von Jules und Marie-Louise Strauss. Mit Unterstützung der französischen Botschaft in Berlin und der französischen Kommission für die Entschädigung der Opfer von Enteignungen (CIVS) kehrte das Werk im Januar 2021 wieder nach Paris zurück.