Auf dem Deckel der Büchse lagern sechs Putten mit verschiedenen Tieren (Fische, Ziegenbock, Stier, Seepferd). Die Bekrönungsfigur bildet ein weiterer Putto, der auf einem Delphin hockt. Die Wandung der Büchse zeigt im Hochrelief das typische Motivrepertoire für den Festzug von Neptun und Amphitrite, in dem die Bewohner des Meeres das reiche Leben der maritimen Welt repräsentieren: Neptun und Amphitrite sitzen eng umschlungen auf einem großen Fisch, neben eine Amorette hockt. Die dem Neptun heiligen Tiere (Pferd, Stier) fungieren als Staffage für spielende Knaben. Vermutlich hat der Elfenbeinkünstler aus beliebten Kupferstichserien wie etwa den Liebesfreuden der Götter (1556) von Giulio Bonasone frei zitiert oder Einzelheiten in den Stichen der zahlreichen Nachahmer des Rubensstils gefunden. Andererseits muss es einen sehr genauen Entwurf für diese Gefäßwandung gegeben haben. Denn eine detailgetreue Wiederholung des Wandungsreliefs bildet den Korpus eines in Silber gefassten Elfenbeinhumpens in der Ermitage in St. Petersburg. Beide Reliefs sind Arbeiten des Bildhauers und Elfenbeinkünstlers Paul Heermann in Dresden. Erst nach 1819 entstand die Silberfassung für das im Grünen Gewölbe 1724 nachweisbaren Gefäßes. Die Marken der Fassung aus dem 19. Jahrhundert lassen sich (noch) nicht identifizieren.