Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer II 29
Die Personifikationen der Fünf Sinne zieren die Humpenwandung. Es sind dies das Gefühl (eine Frau, die von einer Schlange gebissen schmerzerfüllt aufschreit. Zu deren Füßen kriecht eine Schildkröte, die sich bekanntermaßen bei geringster Berührung in ihren Panzer verkriecht); der Geruch: eine Frau, die an einem kleinen Blumenstrauß riecht und als typisches Attribut einen Hund bei sich führt, der für seine Spürnase bekannt ist); der
Geschmack (eine Frau mit einem reich gefüllten Früchtekorb, unter dem ein Affe sitzt, der herab fallende Früchte vernascht); das Gesicht (eine Frau mit Fernrohr, zu deren Füßen ein Adler sitzt, dessen scharfes Auge sprichwörtlich ist); das Gehör (eine Frau mit Laute, zu deren Füßen ein Reh liegt, dessen enorm ist). Eine sechste Frauengestalt, die einen Amboss mit Hammer auf der rechten Schulter trägt, ist als Personifikation des Herzeleides und Sinnbild der Herzensschmiede (Tribulatio Cordis) zu deuten. Sie ist als Zentralfigur definiert. Deren Anwesenheit im Reigen der Fünf Sinne kann als moralisierender Verweis verstanden werden, denn der durch die Sinneslust verführte Mensch kann mit Schmerz und Herzeleid bestraft werden.
Die Fünf Sinne mit Tribulatio Cordis auf der Wandung des Dresdner Humpens folgen einem für Johann Georg Kern typischen Schema der additiven Aneinanderreihung stehender Akte. Die Fassung für den Elfenbeinhumpen lässt sich nach dem Augsburger Beschauzeichen sehr genau für die Jahre zwischen 1673 und 1677 datieren. Sie stammt von dem Augsburger Goldschmied Hans Jakob Mair. Die im Stil von Georg Pfründt ausgeführte Bekrönungsfigur aus Elfenbein ist offensichtlich erst in der Werkstatt von Hans Jakob Mair hinzugefügt worden.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Beschaumarke: Pyr für Augsburg (Seling 2007, S. 42, Nr. 0750; 1673–1677)
Meistermarke: »IHM« [ligiert] im Quadrat für Hans Jakob Mair (Seling 2007, Nr. 1657i)
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