Richard Parkinson (1844 Augustenborg/Dänemark – 1909 Neupommern) war ein in Ozeanien tätiger deutscher Pflanzer dänischer Herkunft. Er betrieb ethnographische und zoologische Studien und arbeitete als völkerkundlicher Amateur Adolf Bernhard Meyer in Dresden Material zu.
1875 kam Parkinson als Angestellter des Hamburger Handelshauses Godeffroy nach Samoa. 1882 ließ er sich auf der Gazelle-Halbinsel auf Neupommern (heute Neubritannien) nieder, wo er im Auftrag von Emma Forsayth-Coe, einer bekannten samoanisch-amerikanischen Unternehmerin und Schwester seiner Frau Phoebe, mit dem Aufbau der Pflanzungs- und Handelsstation Ralum nahe Herbertshöhe (heute Kokopo) betraut wurde. Auf der sich schnell entwickelnden Kokosnussplantage experimentierte Parkinson mit dem Anbau von Kaffee, Kakao sowie Baumwolle und führte zahlreiche neue Pflanzenarten ein.
Zu Studienzwecken unternahm er von dem seit 1885 unter deutscher Kolonialherrschaft stehenden Neupommern aus Reisen innerhalb des Bismarck-Archipels und nach Neuguinea sowie auf die ebenfalls zu Deutsch-Neuguinea gehörenden Salomonen. In den 1890er Jahren kamen über 1.000 ethnographische Objekte, die Parkinson gesammelt hatte, überwiegend per Ankauf und teilweise als Schenkung an das Kgl. Zoologische und Anthropologisch-Ethnographische Museum Dresden. Darüber hinaus befinden sich rund 140 von Parkinson gefertigte Fotografien, Abzüge und Zwischennegative (teils in einem schlechten konservatorischen Zustand), die im Zusammenhang der Vorbereitung verschiedener Publikationen entstanden, in der Fotosammlung des Museums. 1894 und 1900 erschienen als gemeinsames Werk von Richard Parkinson und Adolf Bernhard Meyer die beiden Bände des »Album von Papúa-Typen. Neu Guinea und Bismarck Archipel«, 1907 veröffentlichte er den umfangreichen Bericht über »Dreißig Jahre in der Südsee«.