Statuette der Diana auf Holzsockel mit Hinterglasmedaillons
Baur, Johann Leonhard (1681-1760) - Elfenbeinschnitzer
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
H 33,0 cm (mit Sockel), Sockel B 8 cm, T 8 cm; Gewicht: 899 g
Museum
Inventarnummer
II 2
Ikonographisch ist diese Statuette auf eine zweite bezogen, die Apoll darstellt (Inv.-Nr. II 425). Denn Diana und Apoll waren als Zwillingsgeschwister eng verbunden. Beide gehören zu einer Vierergruppe (siehe Inv.-Nr. II 1, II 425, II 426). Der allmächtige Göttervater Zeus hatte die Kinder mit der Titanin Latona zeugte. Als Gott der Musik war Apoll Anführer der Musen, erfand die Kithara und wachte über Sänger und Musiker. Trotz seiner exponierten Stellung im Reigen der Götter blieb er bei Frauen glücklos. Oft wiesen sie ihn ab und ertrugen seine Rache. Diana wurde wegen ihrer Keuschheit gerühmt und gefürchtet wegen ihrer Unerbittlichkeit. Der Studie zu dem in Augsburg tätigen Johann Leonhard Baur (Christian Theuerkauff 1981) verdankt sich die gründliche Diskussion dieser Statuetten. Zwei signierte und datierte Elfenbeinwerke (London, Victoria&Albert Museum) können als stilistische Vergleiche herangezogen werden. Es handelt sich um die Statuette des Nackter Jüngling (signiert und datiert 1710) und um die Gruppe mit Orpheus-und-Eurydike (signiert und datiert 1716). Neben Eigentümlichkeiten im Gesichtsausdruck weisen die bedeutungsvolle Gestik, die Drapierung der nackten Körper mit ›wehenden‹ Stoffbahnen deutliche Übereinstimmung zu den beiden Statuetten des Grünen Statuetten auf. Die Applikationen an den Frontseiten der Holzsockel sind ebenfalls in Augsburg gefertigt. Die Glasmedaillons mit Rahmendekor erinnern an den Stil von Johann Andreas Thelot, einem der namhaftesten Goldschmiede der Stadt, mit dem Baur in einer offenbar sehr engen Arbeitsbeziehung gestanden hat.
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