In nur etwa 14 Jahren schuf Joachim Beuckelaer ein umfangreiches Werk, das durch großformatige Markt – und Küchenstücke mit stark stilllebenhaftem Charakter geprägt ist.
Seine Gemälde sind wesentlich beeinflusst durch die Malerei Pieter Aertsens, seines Lehrers und angeheirateten Onkels, dessen Antwerpener Werkstatt Beuckelaer um 1555 übernahm und erfolgreich weiterführte. Ebenso wie Aertsen malte Beuckelaer daneben eine Reihe von Bildern rein religiösen Inhalts, die jedoch im Zuge des calvinistischen Bildersturms in den Niederlanden, der 1566 von Antwerpen ausging, zum großen Teil zerstört wurden. Die in Dresden erhaltene monumentale Darstellung der vier Evangelisten orientiert sich ebenfalls an motivgleichen Kompositionen von Pieter Aertsen, die um 1560/65 entstanden sind. Vor einer
italienisch anmutenden Phantasiearchitektur stellte Beuckelaer auf engem Raum dicht zusammengedrängt die vier Evangelisten Matthäus, Johannes, Markus und Lukas (von links nach rechts) dar. Die ihnen beigegebenen Symbole stehen nach zwei verschiedenen Bibeltexten (Hesekiel 1, 1-28; Apokalypse des Johannes 4, 6-8) für die Stadien des Lebens Christi von der Menschwerdung (Engel), über den Opfertod (Stier) und die Auferstehung (Löwe) bis zur Himmelfahrt (Adler). Die Evangelisten sind, inspiriert durch den Heiligen Geist in Gestalt einer Taube, beim Verfassen der ihnen zugeschriebenen Evangelien und bei deren Auslegung gezeigt, wie durch den Disputationsgestus des Markus andeutet wird.