Die Zeichnung befindet sich in einem Klebeband mit Zeichnungen von Pier Leone Ghezzi und anderen Künstlern (Inv.-Nr. Ca 51)

Dargestellt ist ein lesender Mann mit Büchern und Briefen, den die Bildlegende als Diener des römischen Kardinals Alessandro Albani namens Petruccella vorstellt. Der Brief, den er sich dicht vor das Gesicht hält, verspricht „Avvisi di Germania“, also Meldungen aus deutschen Gebieten. Die geöffneten Briefumschläge auf dem Boden legen nahe, dass es sich dabei um ein Schreiben an Petruccellas Dienstherr Albani handelt.
Die Karikatur diente als Vorzeichnung zu einer Radierung von Matthias Oesterreich, die der Radierer als Bl. Nr. 24 seiner "Raccolta di XXIV Caricature" veröffentlichte (Dresden 1750; im Dresdener Kupferstich-Kabinett vorhanden unter der Inv.-Nr. A 106076). Später hat Oesterreich die Radierung als Bl. Nr. 18 der "Raccolta De Vari Disegni" erneut publiziert (Potsdam 1766).
In der radierten Fassung wurden die schwer leserlichen Namenszüge auf den Schriftstücken am Boden durch simple Schlangenlinien ersetzt. Dafür hat Oesterreich auf dem aufgeschlagenen Buch, wo die Zeichnung Text lediglich andeutet, seinen Namen sowie denjenigen Ghezzis inklusive der Lebensdaten eingetragen.

(Gudula Metze, 2016)

Im Studiensaal des Kupferstich-Kabinetts besteht die Möglichkeit, sich Werke aus dem Bestand der Sammlung vorlegen zu lassen. Einige besonders empfindliche Objekte können nur nach vorheriger Absprache und Genehmigung vorgelegt werden. Nähere Informationen erhalten Sie unter KK.Studiensaal@skd.Museum.