Die Zerstörung der Heimatstadt Försters im Zweiten Weltkrieg und seine Inhaftierung wegen angeblichen Waffenbesitzes als Jugendlicher im so genannten Speziallager in Bautzen von 1946 bis 1950 waren traumatische Schlüsselerlebnisse, die sich im Schaffen des Künstlers zeit seines Lebens widerspiegeln: Leid, körperliche und seelische Bedrohung sowie das Sterben wurden zu Hauptthemen seiner Kunst. So entstand der „Geschlagene“ aus diesem Lebensschicksal heraus. Er zeigt einen in sich zusammengekauerten Mann, der hinter seinem aufgestellten Bein Schutz sucht und diesen in der Geschlossenheit der plastischen Form auch findet. Die Gestalt zieht ihre sprungbereit anmutende Kraft in die Blockform zurück. Die rundlichen, muskulös wirkenden Formen stehen in einer gewissen Spannung zu der extrem zusammengekauerten Haltung der Figur – hier wird das Zusammenspiel von Leiden und gleichzeitiger Energie veranschaulicht. Es ist charakteristisch für das bildhauerische Schaffen Wieland Försters, dass sich der Künstler dennoch auch lebensbejahenden Themen widmete und parallel zu den leidvollen Gestalten immer wieder vitale, aufstrebende weibliche Akte und Porträts schuf. (Autor: Astrid Nielsen, 2018)

2001 Schenkung des Künstlers