Straußeneipokal in Gestalt eines Straußes
Geyer, Elias (um 1560-1634) - Goldschmied
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
H 47,0 cm, B 27,0 cm, T 13,4 cm, B Fuß 18,3 cm, T Fuß 13,4 cm, Gewicht: 2.427 g
Museum
Inventarnummer
III 128
Mehr als zwei Dutzend Werke des Goldschmieds Elias Geyer gehören zum Bestand des Grünen Gewölbes, womit in Dresden fast das gesamte erhaltene Oeuvre dieser eigenwilligen Künstlerpersönlichkeit versammelt ist. Bei der Vermittlung dürfte der ebenfalls in Leipzig ansässige Händler Veit Böttiger eine Rolle gespielt haben, über den viele Arbeiten Geyers Eingang in die Dresdner Kunstkammer gefunden haben. Jene lassen eine besondere Vorliebe für exotische Materialien sowie Nephrit erkennen: neben Straußeneiern verwendete Geyer auch Konchilien, Kokosnüsse und Perlmutter.
Von den bereits im Kunstkammerinventar von 1595 aufgeführten sieben Straußeneipokalen sind heute noch fünf Exemplare erhalten. Als Gruppe arrangiert bilden sie ein einzigartiges und höchst lebendiges Ensemble. Ob die hoch gewachsenen Vögel, deren Köpfe abnehmbar sind, auch als Trinkspiele dienten, bleibt fraglich, da die Gefäßkörper zwischen Montierung und Ei wohl kaum dichtgehalten haben. Die Vorstellung, dass dem Trinker beim Anheben des Pokals die Flügel ins Gesicht schlugen und er zudem Mühe hatte, die schubweise durch den engen Hals entweichende Flüssigkeit zu sich zu nehmen, entspricht allerdings durchaus dem etwas skurrilen Humor jener Zeit.
Die vielfältigen Bedeutungen des Straußes dürften einem gebildeten Betrachter damals bestimmt geläufig gewesen sein. Als angeblich eisenfressender Vogel wurde er häufig mit Hufeisen im Schnabel dargestellt und galt seit der Antike als Sinnbild für die Fähigkeit, selbst aus Widrigkeiten noch Nutzen zu ziehen. In der christlichen Ikonographie indes galt der Strauß als Symbol der Unbefleckten Empfängnis, da er seine im Sand vergrabenen Eier angeblich von der Sonne ausbrüten lässt.
Von den bereits im Kunstkammerinventar von 1595 aufgeführten sieben Straußeneipokalen sind heute noch fünf Exemplare erhalten. Als Gruppe arrangiert bilden sie ein einzigartiges und höchst lebendiges Ensemble. Ob die hoch gewachsenen Vögel, deren Köpfe abnehmbar sind, auch als Trinkspiele dienten, bleibt fraglich, da die Gefäßkörper zwischen Montierung und Ei wohl kaum dichtgehalten haben. Die Vorstellung, dass dem Trinker beim Anheben des Pokals die Flügel ins Gesicht schlugen und er zudem Mühe hatte, die schubweise durch den engen Hals entweichende Flüssigkeit zu sich zu nehmen, entspricht allerdings durchaus dem etwas skurrilen Humor jener Zeit.
Die vielfältigen Bedeutungen des Straußes dürften einem gebildeten Betrachter damals bestimmt geläufig gewesen sein. Als angeblich eisenfressender Vogel wurde er häufig mit Hufeisen im Schnabel dargestellt und galt seit der Antike als Sinnbild für die Fähigkeit, selbst aus Widrigkeiten noch Nutzen zu ziehen. In der christlichen Ikonographie indes galt der Strauß als Symbol der Unbefleckten Empfängnis, da er seine im Sand vergrabenen Eier angeblich von der Sonne ausbrüten lässt.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Punzierunt unten am Sockel: No: 8 W. 10. M. 5 l. mit dem Ey
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