Kopf eines Mannes
Göllner, Kurt Eberhard (1880-1955) - Bildhauer
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
H: 64,0 cm, B: 24,0 cm, T: 31,5 cm
Museum
Inventarnummer
ZV 3704
Dieses 1897 entstandene Porträt des erst 17-jährigen Göllner, der ein Studium der Malerei bei Carl Bantzer an der Dresdner Akademie absolvierte, aber als Bildhauer Autodidakt war, hatte seit dem Ankauf für die Skulpturensammlung wiederholt Fragen der Urheberschaft und Originalität aufgeworfen. Der malerische Stil der Büste in zügiger Modellierung findet sich später in keinem Werk des Bildhauers wieder. Vermutet wurde, dass die Kunststeinbüste aus Naturabgüssen zusammengesetzt sei oder auf ein Werk Auguste Rodins mit dem Titel „Severine-Maske“ (1893) zurückgehe – die Arbeit wurde jedoch in mehreren Gutachtensverfahren als authentisch bestätigt. Dessen ungeachtet entfalten zwei Ausführungen in unterschiedlichen Materialien – die spätere als Guss in Kunststein – einen besonderen Reiz. Das um 1900 entstandene Werk betont den Kontrast zwischen eingesetzten Augen und dunkler Bronze. Die schwarze Bronze unterstreicht deutlicher als die Kunststeinausführung die Wiedergabe der ebenmäßig idealisierten Physiognomie. Der Blick erhält durch die Kombination des Materials – der Augapfel aus Elfenbein, Iris und Pupillen aus Holz – eine naturalistische Lebendigkeit und erscheint konzentriert und eindringlich. Firnis auf den mittigen Holzpunkten bewirkt zusätzliche Glanzeffekte. Göllners Porträt fügt sich in die Reihe jener Bildwerke der Jahrhundertwende, die durch Materialkombinationen eine polychrome Wirkung entfalten. Um wen es sich bei dem Dargestellten handelt und ob es Porträtsitzungen gab, ist bisher unbekannt. (Autor: Astrid Nielsen, Februar 2021)
Reproduktion
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