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Zwei sich raufende Männer

Abmessungen
H mit Sockel 32,0 cm; Gewicht: 1239 g
Inventarnummer
II 40
Die Elfenbeingruppe stellt eine derbe Kampfszene zwischen einem zerlumpten Musikanten mit Drehleier und einem Pilger dar. Das Elfenbeinkunstwerk stammt aus der Sammlung des am Dresdner Hof einflussreichen Grafen Heinrich von Brühl (1700-1763). Es wurde 1765 aus dessen Nachlass erworben, gelangte zunächst in die Kunstkammer und von dort 1832 zum Grünen Gewölbe. In den Sammlungsführern des Grünen Gewölbes, die im 19. Jahrhundert erschienen, ging man noch davon aus, dass das Werk von Albrecht Dürer stamme bzw. dem Geschmack der Dürer-Zeit entspräche. Diese Ansicht wurzelt in der sogenannten Dürer-Renaissance um 1600, in der man in dem Maler auch einen Bildhauer sah. Damit einher ging eine willkürliche Zuschreibungspraxis, die sich im Rahmen der sogenannten Dürer-Verehrung und einer damit verbundenen Legendenbildung (bis weit in das 19. Jahrhundert hinein) etablieren konnte. Jenseits dieses Phänomens existieren kleinformatige Reliefs und Statuetten, die wegen ihres klaren Bezugs zu Dürers Graphik oder auch wegen ihrer Bezeichnung mit dem weithin bekannten Dürer-Monogramm in den Ruf kamen, von ihm selbst zu stammen. Für die Elfenbeingruppe gibt es eine klar bestimmbare grafische Vorlage: Die seitenverkehrte Kopie von Matthäus Merian d. Ä., gedruckt bei Jacob von der Heyden in Strasbourg (nach der Radierung von Jacques Bellange; 1614 in Paris bei Le Blond publizier). Diese Radierung von Merian erschien, ergänzt durch einen moralisierenden Spruch, erneut in der Mitte des 17. Jahrhunderts bei dem Verleger Paul Fürst in Nürnberg. Das im Dresdner Kupferstich-Kabinett befindliche Exemplar (Inv.-Nr. A 55968) ist mit einem handschriftlichen Kommentar versehen, der frühestens im späten 19. Jahrhundert ergänz wurde: „Nach Alb. Dürer’s Elfenbeinschnitt im Grünen Gewölbe“. Obwohl in dieser Notiz ein falscher Rückschluss auf Dürer gezogen wird, so ist das Blatt eine Kostbarkeit besonderer Art, deren Entdeckung ein Glücksfall gewesen ist.
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