Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer VI 169

Meerwunder

Abmessungen
H 10,4 cm; Gewicht: 130,99 g
Inventarnummer
VI 169
Die auf einem "schlechten Meßing vergoldten Postement " sitzende Figur wurde laut Inventar "von einer Masse poussirt," die sich vermutlich aus rotem Bolus, Wachs und Naturharzen zusammensetzt. Sehr wahrscheinlich formte man aus dem noch weichen Material den Leib, in den die aus Silberblech gefertigten Flossen eingesetzt wurden. Anschließend erfolgte die weiße Grundierung und farbige Fassung der Masse, wie auch der Silberflossen. Auf dem roten Rücken sind mit weißen Linien Schuppen aufgemalt, während der Bauch und die Brust mit feinen schwarzen Strichelungen auf weißlich-gelbem Grund versehen sind. Auch der aus einer großen Perle bestehende Kopf, der kleine Augen aus silbergefaßten Diamanten trägt, zeigt Reste von roter und schwarzer Kaltbemalung an Mund und Nase.
Bei dem scheu dreinblickenden Fabeltier, das im Inventar als "Meerwunder", als wunderbares Wesen des Meeres, bezeichnet wird, handelt es sich um ein mit Flossen ausgestattetes Fantasiegebilde, das - vor allem in der Form des Kopfes und dem treuherzigen Blick - an einen Hund erinnert. Es bildet das Pendant zu der in vergleichbarer Technik gefertigten Sirene (VI 152), die ebenfalls auf ein schlichtes Messingpostament montiert ist.
Fantasiewesen dieser Art gehörten zum Figurenarsenal der zu jener Zeit in Dresden beliebten Puppentheater, in denen mit "Marionetten oder großen anderthalb Ellen hohen Figuren allerhand sehenswürdige Comödien, Tragödien, Ballete, Schäfereyen, unterschiedliche Täntze, Maschienen, Flugwerke, allerhand seltzsame Meer=Wunder=Thiere und lustige Harlequinaden" dargeboten wurden.
Dirk Syndram und Ulrike Weinhold: "... und ein Leib von Perl": die Sammlung der barocken Perlfiguren im Grünen Gewölbe ; [im Rahmen einer Ausstellung des Grünen Gewölbes im Georgenbau des Dresdener Schlosses], Wolfratshausen 2000, S. 75, Nr. 45
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