Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer IX 24
Ort, Datierung
Abmessungen
H 73,4 cm
Inventarnummer
IX 24
Für 690 sächsische Reichstaler gelangte die Figurengruppe mit Selene und Endymion als eine der größten Bronzen des 1715 in Paris erworbenen Konvoluts in den Besitz August des Starken. Im Bronzenzimmer des Grünen Gewölbes fand sie auf einem prunkvollen Boulle-Postament Aufstellung.
Thema der Darstellung ist eine beliebte Sage aus der antiken Mythologie: Dem schönen Endymion, ein Hirte oder auch Jäger, wurde von Zeus auf seinen Wunsch hin mit ewiger Jugend und ewigem Schlaf beschenkt. Von seinem Anblick verzaubert, besuchte die Mondgöttin Selene den schlafenden Jüngling Nacht für Nacht in seiner Höhle am Berge Lathmos in Karien, um ihn heimlich zu küssen.
Die spiralförmig aufgebaute Gruppe lebt vom Gegensatz zwischen dem auf einem Felsblock ruhenden Endymion und der mit wehenden Gewändern von oben herannahenden Mondgöttin. Jene hebt mit sanfter Geste das über den Schlafenden gebreitete Tuch an, um sein Gesicht betrachten zu können. Die Begebenheit vollzieht sich in völliger Stille, denn nicht einmal der zu Füßen des Jünglings liegende Hirtenhund erwacht aus seinem Schlaf. Der Betrachter wird damit zum heimlichen Beobachter einer intimen Szene voller Zartheit und Anmut. Ein auf der Rückseite des Felsens sitzender Cupido hält seinen Zeigefinger vor die Lippen und gemahnt zu schweigen.
Corneille van Clève, ein Künstler flämischer Abstammung, war ein äußerst produktiver Bildhauer, der für kirchliche Auftraggeber sowie für den Hof von Versailles arbeitete und 1681 in die Akademie gewählt wurde. 1704 stellte er „Selene und Endymion“ beim Pariser „Salon“ aus. Er schuf eine komplexe Figurengruppe voll sinnlicher Ausstrahlung. Die schlummernde Gestalt des schönen Endymion ist unverkennbar inspiriert vom „Barbarinischen Faun“ (München, Glyptothek), einer hellenistischen Marmorskulptur, die nach ihrer Entdeckung in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts zu den bekanntesten Bildwerken der Antike avancierte.
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