Spazierstock (Saphirgarnitur)
Dinglinger, Johann Melchior (1664-1731) Werkstatt - Juwelier
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
L 92,7 cm; Knopf: H 3,0 cm
Museum
Inventarnummer
VIII 164
Besaß König Ludwig XIV. von Frankreich nur drei verschiedene Juwelengarnituren, so hatte August der Starke, Kurfürst von Sachsen und seit 1697 König von Polen, für sich 24 dieser Schmuckgarnituren geplant. Zehn Garnituren wurden letztlich ausgeführt und blieben einzigartig. Die Saphirgarnitur besitzt die ältesten noch heute erhaltenen Schmuckstücke des Kurfürst-Königs. Zierstöcke oder wenigstens ein Stockknopf waren feste Bestandteile der Juwelengarnituren des Königs, wie die Saphirgarnitur zeigt.
Der Spazierstock war seit Anfang des 17. Jhd. unverzichtbares Utensil bei Hofe. König Ludwig XIV. von Frankreich nutzte den juwelenverzierten Stock sogar als Gegenstand des ritualisierten Hofzeremoniells. Den Abstand zwischen der Person des Königs und dem Adel charakterisierte, dass der König nie ohne Stock in die Öffentlichkeit ging, niemand anderes aber – mit Ausnahme des Generalkontrolleurs der Finanzen – hatte das Recht, in dessen Gegenwart das beliebte Modeaccessoire zu tragen. Die Selbstinszenierung des französischen Königs strahlte eine große Faszination aus, der sich auch August der Starke nicht entziehen konnte. Im Frühjahr 1721 nahm er einen mit einem Saphir bekrönten Spazierstock aus seiner königlichen Residenzstadt Warschau mit nach Dresden und fügte ihn der Saphirgarnitur hinzu. Der heute in dieser Garnitur vorhandene Spazierstock mit einem großen Saphir auf der Kappe des Knaufes ist mit dem in Warschau gefertigten Stock jedoch nicht identisch. Dieser entstand wenig später wohl recht sicher in der Werkstatt Johann Melchior Dinglingers in Dresden.
Der Spazierstock war seit Anfang des 17. Jhd. unverzichtbares Utensil bei Hofe. König Ludwig XIV. von Frankreich nutzte den juwelenverzierten Stock sogar als Gegenstand des ritualisierten Hofzeremoniells. Den Abstand zwischen der Person des Königs und dem Adel charakterisierte, dass der König nie ohne Stock in die Öffentlichkeit ging, niemand anderes aber – mit Ausnahme des Generalkontrolleurs der Finanzen – hatte das Recht, in dessen Gegenwart das beliebte Modeaccessoire zu tragen. Die Selbstinszenierung des französischen Königs strahlte eine große Faszination aus, der sich auch August der Starke nicht entziehen konnte. Im Frühjahr 1721 nahm er einen mit einem Saphir bekrönten Spazierstock aus seiner königlichen Residenzstadt Warschau mit nach Dresden und fügte ihn der Saphirgarnitur hinzu. Der heute in dieser Garnitur vorhandene Spazierstock mit einem großen Saphir auf der Kappe des Knaufes ist mit dem in Warschau gefertigten Stock jedoch nicht identisch. Dieser entstand wenig später wohl recht sicher in der Werkstatt Johann Melchior Dinglingers in Dresden.
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