Jagdpeitsche (Schildpattgarnitur)
Triquet, Pierre (1720-1728 erwähnt) - Goldschmied Köhler, Johann Heinrich (1669-1736) - Juwelier
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
L 106,5 cm, H des Griffes 10,8 cm
Museum
Inventarnummer
VIII 224
Die Schildpattgarnitur konnte als auch als Jagdgarnitur verwendet werden. Deshalb gehörte neben dem Hirschfänger als Repräsentationswaffe zusätzlich eine Jagdpeitsche zur Garnitur. Dieses für die höfische Parforcejagd notwendige Requisit gehörte ursprünglich auch zu anderen Jagdgarnituren, aber hat sich außerdem nur noch in der Karneolgarnitur (VIII 243) erhalten. Die Jagdpeitsche der Schildpattgarnitur wird in zwei Teilrechnungen der Jahre 1723 und 1724 erwähnt. Ihr konisch geformter Griff ist aus zwei Hälften zusammengesetzt. Deren seitliche Verbindungsnaht verdeckt ein dichter Saum aus Brillanten. Die sonst sparsam mit Diamanten besetzten Flächen wurden von Pierre Triquet mit einem Bandelwerkornament vor einem feinen Fond aus Gittern gefüllt. In Aufbau und Form der Ornamentierung steht die Jagdpeitsche in enger Beziehung zum zugehörigen Hirschfänger (VIII 221). Durch den Verlust von 44 Brillanten, die 1824 der damals sehr schadhaften Peitsche entnommen wurden, um damit die Litzen der Hutagraffe der Brillantagarnitur zu besetzen, ist das Erscheinungsbild des Jagdgeräts etwas beeinträchtigt. Verloren gingen Teile des Diamantbesatzes am Griff, die beiden Verbindungskränze zwischen Kappe und Griff sowie Griff und Gerte.
Der Dresdner Hofjuwelier Johann Heinrich Köhler. Dinglingers schärfster Konkurrent, Ausst.-Kat. bearb. von Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Dirk Syndram, Ulrike Weinhold, Susanne Thürigen und Marion Ackermann, Dresden 2019, S. 41ff, Nr. Abb. 3, 4, Abb. ja
Reproduktion
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