Die Schildpattgarnitur stellt die zehnte und somit letzte Garnitur dar, die August der Starke fertigen lies. Mit ihrer umfassenden Anzahl ein kleinen und auch großformatigen Teilen ist sie besonders reichhaltig und auch zu Jagdfesten nutzbar gewesen. Die Fertigung lag in den Händen von Pierre Triquet. Ganze sieben Jahre (1721 - 1728) benötigte er, um das Schmuckensemble fertigzustellen. Zur Verbesserung des Repräsentationscharakters der Garnitur wurde Hofjuwelier Johann Heinrich Köhler beauftragt. Er zierte die einzelnen Bestandteile mit Brillanten aus und sorgte damit für die notwendige Feinwirkung.
Da die Hutkrempe gesichtsnah getragen wurde, kam ihr oft eine besondere Gestaltungsweise zu. Der obere Knopf der Hutagraffe trägt eine Art längliche Rose, die aus einem eckigen Mittelstein und acht darum arrangierten mittelgroßen (heute fehlenden) Brillanten gebildet wird. Diese Gestaltung stellt einen Kontrast zu dem querovalen von Brillanten umkränzten Hauptknopf dar. Beide Knöpfe der Hutkrempe sind verbunden durch zwei Kettchen, denen die übereck gestellten Steine fehlen.
Durch die Entfernung einiger Brillanten an den Objekten, weist die Garnitur heutzutage zahlreiche materielle und ästhetische Schäden auf.