Das repräsentative Gemälde dreier Geschwister fällt noch in die Zeit vor der Italienreise des Malers, die er 1825 antritt. Nach dem Tod seines Vaters 1813 musste sich Carl Gottlieb Peschel den Lebensunterhalt mit Zeichenunterricht für die Kinder wohlhabender Familien verdienen. Möglicherweise wurden sie hier auch von ihm porträtiert. Das aus der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts kommende Motiv der mit Seifenblasen spielenden Kinder, das sich beispielsweise bei Frans van Mieris oder Casper Netscher findet, verweist auf die Vergänglichkeit des Lebens. In Dresden hatte Anton Graff 1784 seine beiden Söhne beim Spiel mit Seifenblasen gemalt. Auffällig ist bei Peschel die Ernsthaftigkeit der Kinder, insbesondere der nachdenkliche Blick, mit dem das mittlere Kind auf den links von ihm sitzenden Bruder schaut. Die Kleidung der Kinder entspricht dem patriotischen Geschmack der Zeit. Sie ist an altdeutschen Vorbildern orientiert; der rote Galon an der schwarzen Hose weist zudem Ähnlichkeiten mit der Uniform der Lützower Jäger auf, einem Freikorps von beträchtlicher Bedeutung in den Befreiungskriegen und bei der Herausbildung der Studentenbewegung. In Italien schloss sich Peschel dann dem Kreis der Nazarener um Julius Schnorr von Carolsfeld an, was den Stil seiner späteren religiösen Bilder bestimmt.

(Autor/in: Holger Birkholz, 2021)