Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer II 269 s
Ort, Datierung
Abmessungen
Dm 11,5 cm; H 4,6 cm
Inventarnummer
II 269 s
Obwohl das Gefäß aus Elfenbein zur Aufbewahrung von Schwarzpulver und damit als elegantes Jagdutensil nie genutzt wurde, markiert ein Bohrloch die Stelle, an der Tülle und Ausgussrohr aus Messing hätten eingesetzt werden können. Das Mittelmedaillon der Schauseite zeigt eine ländliche Idylle mit bewaffneten Jägern. Auf dem radial gestalteten Außenfries sind im Uhrzeigersinn eine Bärenjagd, die Jagd auf einen exotischen Vogel Strauß, die Erlegung eines Wildschweins und schließlich eine Hirschjagd dargestellt. Die einzelnen Szenen sind durch knorrige Bäume mit dichtem Blattwerk voneinander abgetrennt. Die Zündpulverflasche wurde durch den Kunstkämmerer Theodosius Häsel in einem Verzeichnis erfasst, das von 1655 bis spätestens zu seinem Todesjahr 1658 geführt wurde. In dieser Zeitspanne ist das Elfenbeinwerk nach Dresden gekommen. Vergleichbare Pulverflaschen aus Elfenbein sind von Balthasar Grießmanns bekannt (Wien, Kunsthistorisches Museum, Hofjagd- und Rüstkammer/Oxford, Ashmolean Museum). Zwei weitere, im gleichen Duktus gestaltete Pulverflaschen (Wien, Kunsthistorisches Museum, Hofjagd- und Rüstkammer) sind als Vergleich ebenso heranzuziehen. Diese zwischen 1665 und 1666 entstandenen Werke des kaiserlichen Hofkünstlers Johann Caspar Schenk sind miniaturhaft fein und feinsten Reliefabstufungen, teils sogar nahezu freiplastisch herausgearbeitet. Bei keinem anderen Elfenbeinkünstler findet man solch wild gewachsene, ineinander verschlungene Baumstämme mit überdimensional großen Blättern, die dicht an dicht die Baumkronen füllen und wie durch einen Sturm bewegt erscheinen. Die spätestens 1658 nach Dresden gelangte Pulverflasche war vielleicht ein Frühwerk des als Drechsler und Elfenbeinschnitzer bestens ausgebildeten Johann Caspar Schenck, der ab 1648 die Schenck-Werkstatt in Konstanz führte. Erst 1664 ging er nach Innsbruck und kurz darauf als Hofkünstler nach Wien.
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Pulverflasche

Das Goldene Kaffeezeug

Dinglinger, Johann Melchior
Grünes Gewölbe
Weitere interessante Objekte
Das Goldene Kaffeezeug
Dinglinger, Johann Melchior
Grünes Gewölbe
Grünes Gewölbe

Zündpulverflasche mit eingebauter Uhr

Stahel, Andreas
Grünes Gewölbe
Weitere interessante Objekte
Zündpulverflasche mit eingebauter Uhr
Stahel, Andreas
Grünes Gewölbe
Zum Seitenanfang