Elefant aus der Szene "Löwenjagd"
Messerer, Rudolf (um 1890/1909 tätig) - Schausteller Grube, Georg (1874-1943) - Puppenspieler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
58 x 66,5 cm x 4 cm
Museum
Inventarnummer
A 3384
Schlagworte
Sammlung Kollmann. –
Das Theatrum mundi oder Welttheater wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts von dem Maschinenmeister Johann Samuel Brede erfunden. Es verbreitete sich rasch in Europa. Die Figuren bewegen sich auf bis zu sechs parallel hintereinander angeordneten bis zu vier Meter breiten Laufschienen auf einer perspektivisch aufgebauten Bühne. Bühnenbilder aus Pappe verdeckten die Mechanik und die Spieler, welche die Figuren in Bewegung setzten. Der Bühnenausschnitt betrug bis zu zwei mal fünf Meter. Die Figuren wurden auf Laufbändern durch Kurbelantrieb über die Bühne geschoben und bewegten dabei auch ihre Arme und Beine. Die Puppentheatersammlung hat mit über 2500 Objekten die größte Sammlung zu diesem Thema weltweit. –
Ab 1830 entstanden in Frankreich sogenannte „Mechanische Theater“, bei denen das Theatrum mundi gewöhnlich mit Pseudoautomaten, Projektionskünsten wie Nebelbildern und Chromatropen (Farbenspielen) und Varietémarionetten kombiniert wurden. Die berühmtesten Theater waren jene von Flutiaux und Morieux, die seit den 1840er Jahren auch in Deutschland gastierten. Die Figuren waren aus stabilem Blech gefertigt, da sie auf Jahrmärkten bis zu zehnmal am Tag zum Einsatz kamen. –
Das Theater des Schaustellers Rudolf Messerer entstand um 1850. Er selbst lässt sich erst ab etwa 1890 als Besitzer nachweisen. Wer der Gründer der Bühne war, ist unbekannt. Messerer reiste vor allem in Sachsen und Böhmen, Hauptattraktion war bei ihm eine Reise um die Welt. Waren die „Mechanischen Theater“ bis 1900 die prächtigsten Schaubuden auf Messen und Märkten, verloren sie mit Einführung der Wanderkinos rapide an Wert. Messerer verkauft sein Theater 1902 an den Leipziger Marionettenspieler Georg Grube, der es noch im selben Jahr auf der Leipziger Messe präsentierte. Seine Erwartungen erfüllten sich jedoch nicht, so dass Grube das Theater bald an den Sammler Kollmann weitergab. Bühnenbild und Teile der Mechanik wurden im Krieg zerstört, die Figuren blieben erhalten.
Das Theatrum mundi oder Welttheater wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts von dem Maschinenmeister Johann Samuel Brede erfunden. Es verbreitete sich rasch in Europa. Die Figuren bewegen sich auf bis zu sechs parallel hintereinander angeordneten bis zu vier Meter breiten Laufschienen auf einer perspektivisch aufgebauten Bühne. Bühnenbilder aus Pappe verdeckten die Mechanik und die Spieler, welche die Figuren in Bewegung setzten. Der Bühnenausschnitt betrug bis zu zwei mal fünf Meter. Die Figuren wurden auf Laufbändern durch Kurbelantrieb über die Bühne geschoben und bewegten dabei auch ihre Arme und Beine. Die Puppentheatersammlung hat mit über 2500 Objekten die größte Sammlung zu diesem Thema weltweit. –
Ab 1830 entstanden in Frankreich sogenannte „Mechanische Theater“, bei denen das Theatrum mundi gewöhnlich mit Pseudoautomaten, Projektionskünsten wie Nebelbildern und Chromatropen (Farbenspielen) und Varietémarionetten kombiniert wurden. Die berühmtesten Theater waren jene von Flutiaux und Morieux, die seit den 1840er Jahren auch in Deutschland gastierten. Die Figuren waren aus stabilem Blech gefertigt, da sie auf Jahrmärkten bis zu zehnmal am Tag zum Einsatz kamen. –
Das Theater des Schaustellers Rudolf Messerer entstand um 1850. Er selbst lässt sich erst ab etwa 1890 als Besitzer nachweisen. Wer der Gründer der Bühne war, ist unbekannt. Messerer reiste vor allem in Sachsen und Böhmen, Hauptattraktion war bei ihm eine Reise um die Welt. Waren die „Mechanischen Theater“ bis 1900 die prächtigsten Schaubuden auf Messen und Märkten, verloren sie mit Einführung der Wanderkinos rapide an Wert. Messerer verkauft sein Theater 1902 an den Leipziger Marionettenspieler Georg Grube, der es noch im selben Jahr auf der Leipziger Messe präsentierte. Seine Erwartungen erfüllten sich jedoch nicht, so dass Grube das Theater bald an den Sammler Kollmann weitergab. Bühnenbild und Teile der Mechanik wurden im Krieg zerstört, die Figuren blieben erhalten.
Lars Rebehn: Theatrum-mundi-Figuren aus dem Theater Messerer, in: Catherine Nichols (Hg.): Die Kunst der Aufklärung. Eine Ausstellung der Staatlichen Museen zu Berlin, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München und des National Museum of China, Beijing 2011, S. 210-211.
Die Kunst der Aufklärung. Eine Ausstellung der Staatlichen Museen zu Berlin, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München und des National Museum of China, Ausst.-Kat. National Museum of China, Peking 2011, hg. von Catherine Nichols, Peking 2011.
Uwe Ostmann: Restaurierungsdokumentation, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Theatrum-Mundi-Figuren, Wilsdruff 2010, S. 210-211
Die Kunst der Aufklärung. Eine Ausstellung der Staatlichen Museen zu Berlin, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München und des National Museum of China, Ausst.-Kat. National Museum of China, Peking 2011, hg. von Catherine Nichols, Peking 2011.
Uwe Ostmann: Restaurierungsdokumentation, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Theatrum-Mundi-Figuren, Wilsdruff 2010, S. 210-211
Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
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