Stillleben II
Kanoldt, Alexander (1881-1939) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
105 x 65 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2612
Als ein Gegengewicht zu Innerlichkeit und Pathos des Expressionismus entstand in den ernüchternden Jahren nach dem Ersten Weltkrieg eine Bewegung, in der Malerei, die nunmehr ohne Emotionalität lediglich das Sachliche zu konstatieren suchte. Mit diesem Ziel schilderten Maler detailgetreu die sie umgebende Wirklichkeit. Alexander Kanoldt hat in den 1920er Jahren insbesondere mit seiner Serie von Stillleben einen wesentlichen Beitrag zur Kunst der so genannten Neuen Sachlichkeit geleistet. Besonders die „natura morta“ entsprach der Idee, mittels erhöhter Aufmerksamkeit gegenüber der einfachen Dingwelt Wahrheit und Schönheit zu finden.
Als Reaktion auf Tendenzen zur Formauflösung in der Malerei suchte man nun die Festigkeit der tektonischen Form. Überscharf sind hier, arrangiert auf einem quadratischen Hocker, eine eckige Metallschale, eine flache Schale und eine Clivia im Tontopf dargestellt. Die Gefäße und die Pflanze sind in ihren spezifischen stofflichen Eigenschaften von Metall, Ton und Erde kaum differenziert, sondern gleichmäßig in altmeisterlich sorgfältiger Malweise behandelt und von metallisch glänzendem Licht erhellt. Theatralisch-unnatürlich ist die Lichtsituation, Farbreflexe gehen einzig von dem reinen Blau des beleuchteten Vorhangs im Hintergrund aus. Einzelne Farbtöne, insbesondere das Rot der Flasche, finden keinerlei weitere malerische Entsprechung im Bild und bleiben so isoliert voneinander. Diese eigentümliche Zusammenhanglosigkeit der Gegenstände verleiht ihnen ihre dokumentarisch zeitlose Bedeutsamkeit. (Autor: Birgit Dalbajewa, 2018)
1926 erworben auf der Internationalen Kunstausstellung Dresden 1926, Geschenk der Wilhelm und Bertha von Baensch-Stiftung
Als Reaktion auf Tendenzen zur Formauflösung in der Malerei suchte man nun die Festigkeit der tektonischen Form. Überscharf sind hier, arrangiert auf einem quadratischen Hocker, eine eckige Metallschale, eine flache Schale und eine Clivia im Tontopf dargestellt. Die Gefäße und die Pflanze sind in ihren spezifischen stofflichen Eigenschaften von Metall, Ton und Erde kaum differenziert, sondern gleichmäßig in altmeisterlich sorgfältiger Malweise behandelt und von metallisch glänzendem Licht erhellt. Theatralisch-unnatürlich ist die Lichtsituation, Farbreflexe gehen einzig von dem reinen Blau des beleuchteten Vorhangs im Hintergrund aus. Einzelne Farbtöne, insbesondere das Rot der Flasche, finden keinerlei weitere malerische Entsprechung im Bild und bleiben so isoliert voneinander. Diese eigentümliche Zusammenhanglosigkeit der Gegenstände verleiht ihnen ihre dokumentarisch zeitlose Bedeutsamkeit. (Autor: Birgit Dalbajewa, 2018)
1926 erworben auf der Internationalen Kunstausstellung Dresden 1926, Geschenk der Wilhelm und Bertha von Baensch-Stiftung
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bezeichnet rechts unten: Kanoldt
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