Das großformatige Gemälde ist pastos mit Farbe bedeckt. Sowohl der Pinsel- als auch der Spachtelduktus sind deutlich erkennbar; die Oberflächenstruktur ist rau. Ein stark pigmentiertes schwarzes Farbfeld breitet sich vom unteren Bildrand scheinbar unkontrolliert in den oberen aschgrauen Bereich des Gemäldes aus. Fließend gehen Oben und Unten, Hell und Dunkel, Schwarz und Weiß ineinander über.
Das Gemälde Herman Dirk van Dodeweerds alias Armando entstand 1986 in seinem Atelier im damaligen Westberlin. Es ist angelehnt an persönliche Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg in der niederländischen Heimat. Fast vier Jahre lang hatte er in Amersfoort (Utrecht) die brutalen Vorgehensweisen und das Leid im angrenzenden Internierungs- und Arbeitslager beobachten können. „Hier war Pein, hier prügelte der Mitmensch“, schrieb Armando rückblickend in einem seiner Gedichte.
Das Werk „Gefechtsfeld 3–4–86“ stellt einen ambitionierten Formbruch mit dem klassischen Verständnis von Kunst in Europa dar. Ordnung, Harmonie und einem veralteten Idealismus setzte Armando das Chaotische entgegen. Auf künstlerische Weise bezog er politisch Stellung gegenüber den Geschehnissen im Nationalsozialismus. Als Mitglied der Künstlergruppe CoBrA vertrat er die Informelle Kunst und nahm am Prozess der gesellschaftlichen Neuorientierung teil. (Autor: Luise von Nobbe, 2018)

1995 Schenkung des Künstlers